Zündkrautflaschen wurden im 17. Jahrhundert meist zusammen mit Pulverhörner und Pulverflaschen getragen. In ihnen wurde das Zündkraut aufbewahrt, das bei Vorderladern zur Zündung des Schwarzpulvers verwendet wurde.
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Zündkrautflaschen wurden im 17. Jahrhundert meist zusammen mit Pulverhörner und Pulverflaschen getragen. In ihnen wurde das Zündkraut aufbewahrt, das bei Vorderladern zur Zündung des Schwarzpulvers verwendet wurde.
Bildinformationen
In Pulverhörnern oder auch Pulverflaschen wurde Schwarzpulver (Schießpulver) aufbewahrt. Aus diesen Behältern füllte man das Schwarzpulver als Treibladung in den Lauf eines Vorderladers, vor dem Einbringen des eigentlichen Geschosses bzw. der Kugel. Diese Behälter wurden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt und hatten unterschiedliche Formen. So gab es die ursprüngliche Form des Rinderhornes aus Horn oder aus Holz nachgebildet, runde Behälter aus Holz sowie Behälter aus Blech, die mit Samt überzogen wurden.
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und noch im frühen 17. Jahrhundert waren trapezförmige Pulver- und Zündkrautflaschen in Verwendung. Sie wurden mit Leder oder zum Teil auch mit Brokatstoffen überzogen. Aus dem Zeughausinventar von 1596 geht hervor, dass dafür alte Messgewänder herangezogen wurden.
Patronenköcher bestehen aus Blechhülsen mit einem Deckel, in welchen sich ein Holzeinsatz befindet. In diesen konnten fünf bis sechs mit Pulver gefüllte Papierhülsen aufbewahrt werden. Damit erübrigte sich das Einfüllen und Abmessens der richtigen Menge an Pulver aus der Pulverflasche: die Papierhülse konnte aufgerissen und direkt in den Lauf gestopft werden.