Einerseits wird zwar mit der Vielfalt und Schönheit unserer Landschaft geworben, um andererseits mittels Europas größter Dichte an Lärmschutzbauten die Sicht auf diese zu verstellen. (F. G.)
Mitten im Aussichtsland steht Fritz Gansers Wand: ein Bildausschnitt. Der Ausschnitt ist tatsächlich aus der Landschaft herausgeschnitten, er beschreibt die Landschaft, die er eigentlich verbirgt. Er beschreibt sie in Worten, die sich in ihrer Färbung zu einer Landschaft formieren, ein Prozess der mehrfachen tautologischen Inversion.
Der textliche Inhalt gibt dabei ein sehr genaues Abbild des Gesehenen als Situationsschilderung wieder … eine Vielzahl an Informationen birgt selbst ein so kleiner Ausschnitt … (F. G.)
Die Wand in der Landschaft hat eine Größe von 20 x 3 m, das Textfeld mit dem Bildtext misst 18 m2 und besteht aus 7.928 Zeichen. Der Text, teils poetisch verklärend, teils nüchtern bilanzierend, zeichnet nicht nur deskriptiv das Inventar dieser Landschaft mit Bäumen, Häusern, Straßen nach, sondern erzählt auch von den Menschen, die hier leben, nennt sie teilweise beim Namen.
Die komplexe Beschreibung lässt vor dem geistigen Auge eine vielfältige Landschaft erstehen, wogegen das Landschaftsbild selbst, das sich als Pixelbild aus 7.928 Zeichen ergibt und den Blick auf die dahinter liegende Landschaft verstellt, eher skizzenhaft abstrakt und in Form und Farbe reduziert ist. Der letzte Satz im Textbild beschreibt nach dem mehrfach angewandten Prinzip „pars pro toto“ die Wand selbst, die in ihrer schlichten Geometrie sowohl körperhaft als auch durchscheinend erscheint.
… Zuletzt noch Schloss Weinburg als weiße geometrische Kontur inmitten einer blaugrauen Umgebung, bevor auch die letzten Berge endgültig in Luft übergehen. (F. G.)
Standort:
8462 Kranachberg
46°42'30.7"N 15°29'04.4"E
Anfahrt:
Von Graz über die A9 Richtung Slowenien, Exit 222 (Vogau-Straß), B69 Richtung Ehrenhausen/Gamlitz, gerade durch Gamlitz durch und nach 4 km (direkt gegenüber Ortsendetafel Kranachberg) rechts abbiegen (Pilchstraße), nach 2,2 km sind Sie am Ziel.
Dank an die Marktgemeinde Gamlitz, Bauunternehmung Ing. Röck und Familie Konrad Pilch.