Die südafrikanische Künstlerin Gina van der Ploeg (geb. 1994) verbrachte einen Monat auf dem Biohof Loderhof von Familie Walter und Helga Breininger in Weiz. Diese kultivieren Ackerbau mit seltenen Kulturpflanzen wie Fenchel, Mohn, Lein oder Buchweizen sowie gewinnen Honig. Die Künstlerin setzt sich in ihren Arbeiten, die häufig installativ oder performativ umgesetzt sind, intensiv mit Phänomenen der Natur auseinander. Gräser, Federn und andere Naturmaterialien wie Wolle webt sie zu fragilen, oft schwebenden Elementen. An zwei offenen Ateliertagen gab die Künstlerin einen Einblick in ihre Arbeit, unter anderem in Form eines Künstlerinnengesprächs und einer Videopräsentation.
Das Zitat „Wissen wo man anfängt“ stammt aus einem Text der deutschen Soziologin Heide Inhetveen aus dem Jahr 1994. In diesem setzt sie sich mit dem wiederkehrenden Charakter landwirtschaftlicher Praktiken auseinander – sobald eine Aufgabe beendet ist, beginnt eine andere. Hinweise darauf, womit man beginnen soll – „wo man anfängt“ –, meint Inhetveen, bekommen wir von der Natur selbst. Gina van der Ploeg entschied sich für diesen Projekttitel, da dieser Bezug auf das Entstehen von Wissensschichten, die miteinander verwebt werden, nimmt. So bilden diese ein inhärentes Wissen, das von sich aus alle erforderlichen Aufgaben und Prozesse, die zu tun sind, mitteilt. Der Titel spricht auch von Neugier sowie Anfängen und spiegelt die Sensibilität von Helga und Walter Breininger für die Ökologie ihres Hofes sowie ihre Offenheit gegenüber neuen Erkenntnissen und dem damit verbundenen Neubeginn wieder.