Im Rahmen der 8. Wasserbiennale 2023 entstand diese Intervention in und an der sogenannten "Absturzwand".
Nördlich von Fürstenfeld liegt im sogenannten Buchenwald eine markante Abbruchkante am Fluss Feistritz. Dieses Gelände war seit Jahrtausenden Siedlungsgebiet bis zu den Anfängen der Stadt Fürstenfeld, die stellvertretend an diesen Geländekanten und an gesicherten Rutschhängen errichtet wurde.
"Schaut man heute in die Wände des Großen Absturzes, findet man markante Spuren jener Besucher, die ihre Anwesenheit „schriftlich“ hinterlegt haben. Vor allem jugendliche Wanderer oder verliebte Spaziergänger, die den etwas beschwerlichen Zustieg schafften, haben sich im weichen Gestein durch Reliefs und Gravuren „verewigt“. Diese Spuren zeugen von vergangenen Zeiten, denn manche dieser Zeichen und Namen stammen aus dem vorigen Jahrhundert, als Facebook und Apps – diese flüchtigen Gefühlsträger – noch nicht verbreitet waren!" (Zitat Aspäck, 2019, Absturz bei Altenmarkt, Versuch einer geomorphologischen Zuordnung)
Alfred Graf RE-SUBLIMAT – Arbeit am Abfall beschreibt Interventionen an der Absturzwand und in ökonomischen Erosionsorten im Stadtgebiet. Er rück-verdichtet abgetragenes Sediment des Flusses in einen Methaphern-Körper.
In Erweiterung zu den in die Absturzwand eingegrabenen und freigestellten privaten Statements nimmt Graf außerhalb des Naturkreislaufs Stellung und präsentiert sich in wiederum stillgelegten sozio-ökonomischen Erosions-Orten, wie etwa leeren Geschäftslokalen.
Im Stadtgebiet und im Einkaufszentrum werden "gestrandete Körper" (er)gossen aus den Abtragungssedimenten, liegend ökonomische Senken (Orte des Leerstandes) wiederum "auffüllen".
Günther Pedrotti