Die US-amerikanische Anthropologin Barbara Kirshenblatt-Gimblett beschreibt, dass museale Objekte und In-situ-Präsentationen nicht als solche gegeben sind, sondern erst durch bestimmte metakulturelle Operationen und museale Praktiken entstehen. Diese bedeuten immer eine Interpretation der Überreste, die von je aktuellen Weltbildern und didaktischen Konzepten nicht zu trennen ist. Wir möchten diesen Ansatz zur Auseinandersetzung mit Erinnerungsorten zur Berliner Zeitgeschichte nutzen: Am Beispiel ausgewählter Mahnmale und Gedenkstätten mit Bezug zum Nationalsozialismus sowie der DDR-Diktatur werden wir die Transformation erhaltener Spuren in historische Objekte sowie die Strategien der Musealisierung authentischer Schauplätze untersuchen. Besonderes Augenmerk möchten wir auch auf den spezifischen Charakter und Einsatz von vermittelnden Medien legen, auf die Kommunikationsstrukturen der diversen Installationen und Orte sowie den Anteil gestalterischer Elemente und Maßnahmen, die an der Entstehung und Wirkungsweise der zu transportierenden Botschaften beteiligt sind.
Veranstaltungssprachen: Deutsch und Englisch