Im Römischen Reich wurde Rohglas in großen Öfen in Ägypten und an der Küste von Syrien bzw. dem Libanon hergestellt. Mit Schiffen, die mehrere Tonnen dieses Materials fassten, transportierte man es über das Mittelmeer. In Sekundärwerkstätten wurde es dann zu Alltagsgegenständen wie Gefäßen oder Fensterglas weiterverarbeitet.
Etwa zu jener Zeit, als Flavia Solva zur Stadt wurde, schrieb der römische Autor Gaius Plinius Secundus: „Das größte Ansehen jedoch genießt das weiße, durchscheinende (Glas), weil es die größte Ähnlichkeit mit Bergkristall hat. Im Gebrauch für Trinkgefäße hat es Gold und Silber schon verdrängt.“ Nur 100 Jahre nach Plinius wurde in Flavia Solva auch in die bescheidensten Gräber Glas mitgegeben – ein Phänomen, das anschaulich dokumentiert, wie innerhalb weniger Generationen der Luxusartikel Glas zur Massenware wurde.
In der Präsentation „Römisches Glas“ im neuen Schaufenster in die Römerzeit werden ausgewählte Exemplare verschiedener Typen von Glasgefäßen (Krüge, Becher, Fläschchen, Teller, Schalen, Urnen und Saugfläschchen) aus der Provinzialrömischen Sammlung des Universalmuseums Joanneum gezeigt.