Das gesteigerte Interesse an der Natur lässt diese selbst zum Thema der Kunst werden. Naturstudium führt zur Nachahmung, der imitatio. Die detaillierte Wiedergabe von Pflanzen und Tieren soll ein Beweis für das technische Können des Malers sein. Feldfrüchte und Jagdbeute gewinnen greifbare Gegenwart, als seien sie eben erst geerntet oder erlegt worden. Daraus spricht auch eine tiefe Sehnsucht nach Sättigung, nach der Erfüllung eines menschlichen Grundbedürfnisses – keine Selbstverständlichkeit in einer Zeit, die von Mangel geprägt ist.
Die Fülle der Natur wird zum Mittel der Repräsentation: Ihre Darstellung soll ein gut regiertes Land widerspiegeln. Üppige Jagdstillleben, der quellende Überfluss der Feldfrüchte dienen auch als Beweis für die Fähigkeit des Regenten, zum Wohle des Landes zu handeln.