Simon Brugner

Erinnerung an die steirischen Arsenikesser

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Ort

Volkskundemuseum am Paulustor

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Über die
Ausstellung

Der Künstler Simon Brugner suchte nach Spuren der angeblich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den Alpenregionen erprobten Praxis des Arsenikessens. Vor allem die Steiermark war wegen ihres vermeintlichen Arsenikkonsums berüchtigt: Die New York Times berichtete im 19. Jahrhundert mehrmals darüber: „The arsenic eaters of Styria are all of them robust mountaineers, whose forefathers have eaten arsenic from generation to generation, so that as may be supposed, each generation has become more arsenic-proof than the one before.“ Die steirischen Arsenlagerstätten wurden bergmännisch abgebaut, das im Gestein gebundene mineralische Gift durch Röstung in den sogenannten „Gifthütten“ freigesetzt und so das stark nachgefragte Arsenik – im landläufigen Sprachgebrauch als „Hittrach“ verschrien – gewonnen. Der größte Abnehmer dieses hochgiftigen Produkts war die venezianische Glasindustrie. Nachfrage nach Hittrach gab es aber auch in der steirischen Bevölkerung. Die Ausstellung zeigt eine Mischung aus intellektueller Aufarbeitung und visuellem Reenactment, das eine Brücke vom Mythos des Arsenikessens über Material aus der Museumssammlung bis hin zu unserer gegenwärtigen Existenz schlägt.


Zusatzinformationen

Volkskundemuseum am Paulustor, Gartensaal, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz

 

Presseführung: 16.12.2021, 17 Uhr
Soft Opening: 16.12.2021, 16–20 Uhr, Eintritt frei!
18 Uhr, 18:30 Uhr, 19 Uhr: Lesung aus historischen und zeitgenössischen Texten zum Phänomen und/oder Mythos der Arsenikesser mit Simon Brugner und der Schauspielerin Martina Zinner.
Laufzeit: 17.12.2021– 01.05.2022

 

Info Ausstellung: +43-316/8017-9810
Info Presse: +43-316/8017-9213 und DW -9211
presse@museum-joanneum.at