LANDSCHAFT REISE

Ort: Volkskundemuseum (Steiermark im Blick. Perspektiven auf eine Landschaft) und Neue Galerie Graz (LANDSCHAFT: Transformation einer Idee. Kunst von 1800 bis heute aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz)

Mit Monika Holzer-Kernbichler und Anita Niegelhell

Landschaft wird durch das Reisen und die Bewegung in ihr überhaupt erst erfahren. Zum Erholungsraum wurde sie seit dem 19. Jahrhundert, als Sommerfrische und Kuraufenthalte sich zunehmender Beliebtheit erfreuten. Gleichzeitig schritt die kulturelle Eroberung der Landschaft voran, sie wurde dokumentiert und malerisch erfasst.

Was in der Biedermeiermalerei den bürgerlichen Ansprüchen an eine „ideale“ Landschaft entspricht, dringt auch schon in den Anfängen der Volkskunde durch: Die durch bäuerliche Arbeit mithergestellte Landschaft galt als schön und damit auch als erhaltenswert. Die frühe Tourismuswerbung konnte dieses Bild der kleinteiligen, liebevoll „zubereiteten“ Landschaft aufgreifen und führte es dann weiter in die Vorstellung einer Landschaft, die man sich durch Tätigkeit, Aktivität und letztlich Genuss aneignen kann.

Wie verwandt sind die Idyllen des 19. Jahrhunderts mit jenen der Werbung rund hundert Jahre später? Wie konstruiert sich die Idee von Landschaft, welche Bilder dienen ihrer Vermarktung und was liegt hinter der Grenze ihrer Gestaltbarkeit?