Museen dienen dazu, dafür zu sorgen, dass Kunstwerke nicht verschwinden. Sie sind Support-Systeme. das ist sinn des Sammelns. In Österreich ist die Sammlungspolitik zerstreut. In Wien gibt es einige Schwerpunkte wie die Kunst der 1960er Jahre im MUMOK, die österreichische Malerei des 20. Jahrhunderts im Leopoldmuseum, neben den großen Schätzen der Vergangenheit in der Albertine, im MAK und im Kunsthistorischen Museum. Die Kunst des 20. Jahrhunderts ist in Österreich an keinem Ort adäquat versammelt. Graz ist keine Metropole wie Paris oder New York. Dennoch ist es gelungen, aus der Perspektive der Peripherie eine Sammlungsphilosophie zu entwickeln, die von Egon Schiele und Marcel Duchamp bis Günter Brus und Mario Merz zwar kein Kontinuum der Moderne, aber punktuell und thematisch viele der Errungenschaften der Moderne zeigt. In einer aufregenden neuen Kombination präsentiert die Neue Galerie Graz aus ihrer Sammlung die Utopien, Provokationen, Explorationen und das Wissen der Kunst des 20. Jahrhunderts.