Als Trägermedium wählte er Aluminiumplatten, auf die industriell produzierte Klebestreifen von verschiedenen Firmenlogos fixiert wurden und die als strenge Vertikale die Bildfläche teilen. Erjautz zieht eine dialogische Spur zwischen zwei für den Menschen geschaffenen Bildwelten, einerseits die simulierte Realität der antiken Mythologie als konstitutives Element barocker Repräsentationsarchitektur und zum anderen die codierte Surrogatrealität einer Logokultur, wie sie die Werbung und die Medien vermitteln. Seine Arbeit läßt sich auch als formal-ironisches Sprachspiel (catchment area) dechiffrieren - die "verbrauchte" Luft im Hohlbecken der Deckenkonstruktion wird wie in einem Siphon abgesaugt.
Erjautz` Reflexion über die Malerei bezeugt ein Bewußtsein für aktuelle Fragestellungen im komplexen Feld der neuen Malerei der 90er Jahre, das er in dieser Arbeit hinsichtlich des kulturellen, technischen und semantischen Wandels der Bildwelt von der Inszenierung der Repräsentation bis zur mediatisierten Visualität sondiert.
Manfred Erjautz, geb. 1966 in Graz, lebt in Wien