9. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie – Landesgruppe Steiermark

Renaturierungsgesetz: Grundlagen und Perspektiven

Am 18.08.2024 ist die EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur in Kraft getreten, welche in den Medien und in der Politik zwischenzeitlich für Aufmerksamkeit sorgte. Welche Zielsetzungen und Inhalte hat das sogenannte „Renaturierungsgesetz“? Welche Aufgaben ergeben sich aus der Verordnung und bis wann ist was umzusetzen?

Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis), der einzige Vertreter neuweltlicher Sumpfschildkröten Eurasiens in Österreich und insbesondere in der Steiermark

Die Europäische Sumpfschildkröte ist ein (Unter-)Artenkomplex, der noch mindestens zwei unbeschriebene Taxa beinhaltet. Historisch als Fastenspeise und heute als Gartenteichpfleglinge wurden und werden unterschiedliche Taxa bzw. Haplotypen vom Menschen gebietsfremd ausgesetzt. Die einzige stabile Population in Österreich erstreckt sich in den Donauauen östlich von Wien. In den Grenzregionen zu Ungarn und Slowenien werden jedoch regelmäßig Sumpfschildkröten gesichtet. Mit gezielten Schutzmaßnahmen soll nun die Sumpfschildkröte des lokalen Haplotyps in der Steiermark wieder dauerhalft angesiedelt werden.

Wenn Amphibien Langzeitbaustellen besetzen: Amphibienschutz an der Koralmbahn-Trasse

Bei großen Bauvorhaben ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich, es sind Bestandserhebungen zu geschützten Arten und Lebensräumen durchzuführen, diese im Rahmen von „vorgezogenen Maßnahmen“ zu schützen und Ersatzlebensräume zu gestalten.
Aber was passiert, wenn die Schutzgüter Jahrzehnte lang andauernde Baustellen nachträglich „besetzen“? Ein Erfahrungsbericht zur Baustelle „Koralmbahn“ mit interessanten und teils überraschenden Erkenntnissen.

Die Bauchmuster von Bombina variegata (Gelbbauchunke): Ein einzigartiger Fingerabdruck der Natur

Die Bauchzeichnung der Gelbbauchunke stellt eine bedeutende morphologische Anpassung der Art an lokale Umweltbedingungen dar und erfüllt zentrale Funktionen in der Feindabwehr sowie Partnerwahl. Langzeituntersuchungen aus der Neumarkter Passlandschaft nutzen die Einzigartigkeit der Muster zur Individualerkennung, um Einblicke in das Wanderverhalten, die Lebensraumpräferenz, sowie die Annahme neu geschaffener Habitate zu erhalten.

Allochthone Bestände der Mauereidechse im Südostalpenraum

Allochthone Mauereidechsen stellen eine Bedrohung für heimische Bestände dar. Erste genetische und phänotypische Daten von südostösterreichischen Individuen zeigen, dass hier nicht nur die autochthone Unterart vorhanden ist, sondern auch mindestens drei allochthone mitochondriale Linien aus Italien und dem Balkan vorkommen.

1 Institut für Biologie, Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich
2 Technisches Büro für Biologie, Wildon

Der Moorfrosch in Österreich – hat er jetzt doch den Blues?

Der Moorfrosch wurden zum Lurch des Jahres 2025 auserwählt!
Aber wie geht es der Art in Österreich? Wo kommt er vor? Gehen die Bestände zurück? Und was ist eigentlich mit dem Balkanmoorfrosch?
Ein Vortrag mit vielen Fragen.

Herpetologische Exkursionen der ÖGH Landesgruppe Steiermark 2024

Eine 4-tägige Exkursion unserer Landesgruppe führte im Mai 2024 in das für seine Artenvielfalt berühmte Bergsturzgebiet der Kärntner Schütt bei Arnoldstein. Von hier aus starteten wir auch einen Tagesausflug in nahegelegene Tallandschaften von Italien (Val de Torre) und Slowenien (Tal der Soča). Ende Juni folgte eine zweitägige Exkursion in das Hochschwabgebiet, ausgehend vom „Bodenbauer“ in Regionen mit geringer herpetologischer Datengrundlage.