Station Wetter / Klima
Welche Auswirkungen auf Winter- und Sommertourismus sind zu erwarten?
Der globale Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Seine konkreten Auswirkungen in der Steiermark sind aber teilweise noch nicht gut bekannt und teilweise noch gar nicht erforscht. Dieser Beitrag bringt Sie auf den letzten Stand des Wissens über den Klimawandel in der Steiermark und geht dabei besonders auf die Frage ein, welche Auswirkungen er auf den Tourismus haben wird.
Werden wir in 30 Jahren noch „weiße Winter“ erleben? Sind auch Skigebiete mit ihren Möglichkeiten der technischen Beschneiung betroffen? Kann der Sommertourismus von der Erwärmung profitieren? Die klimatologischen Aspekte derartiger Fragen (und weiterer Fragen aus dem Publikum) werden diskutiert.
Andreas Gobiet, ZAMG – Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Graz
Der Weltklimarat und seine aktuellen Berichte – Panikmache oder Beschwichtigung?
1988 als Ausschuss des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und der Weltmeteorologischen Organisation gegründet, versammelt das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, auch Weltklimarat genannt) führende Expertinnen und Experten aus allen Teilen der Welt, um regelmäßig Berichte zum Stand der Klimaforschung zu verfassen. Das IPCC gilt als wichtigste Autorität der Klimaforschung, doch von allen Seiten wird ihm wahlweise vorgeworfen, als zwischenstaatlicher Ausschuss Alarmismus zu verbreiten oder zu verschweigen, dass der Klimawandel viel dramatischer sei. Der Vortragende, Leitautor des kommenden Sachstandsberichts, gibt einen Überblick über die Hauptaussagen der gerade veröffentlichten Sonderberichte – 1,5 C globale Erwärmung, Klimawandel und Landsysteme, Ozeane und die Kryosphäre – und stellt vor, wie das IPCC funktioniert, was seine Aufgabe ist und inwieweit es objektiv arbeitet.
Douglas Maraun, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Karl-Franzens-Universität Graz
Station Faktencheck
Die Argumente der Klimaskeptiker im Faktencheck
Viel wird gesprochen über den Klimawandel und darüber, welchen Anteil der Mensch daran hat. Vor allem zu Letzterem melden sich immer wieder skeptische Stimmen zu Wort. Doch was stimmt wirklich? Wir machen den Faktencheck.
Monika Mayer, Institut für Meteorologie und Klimatologie, Universität für Bodenkultur Wien
Station Natur / Mensch
Tierischer Tourismus – gekommen, um zu bleiben?
Viele Tier- und Pflanzenarten kommen als Touristen zu uns. Über ihren weiteren Aufenthalt entscheidet nicht der Staat, sondern das Klima stellt ihnen ein Visum aus. Unsere Station beleuchtet die Zu- und Abwanderung von Arten in Zeiten des Klimawandels. Anhand einiger Beispiele werden die komplexen ökologischen Zusammenhänge verdeutlicht, die uns überraschende Einblicke in die Dynamik der Fauna und Flora gewähren.
Estha Sackl und Daniel Zechner, Naturvermittlung, Naturkundemuseum, Graz
Steirische Schutzgebiete – Kleinode mit Tourismusfaktor?
Die Tourismusdestinationen vor allem älterer Personen werden sich von UV-gefährdeten Sandstränden und hitzeträchtigen Mittelmeerstädten abwenden – zumindest in den Sommermonaten. Die waldreiche Steiermark kann der sommerlich brütenden Hitze die Kühle der heimischen Wälder entgegenhalten – sie bleibt für die Bewegungshungrigen wanderbar. Allerdings sind Grenzen der Belastbarkeit zumindest punktuell bereits erreicht. Der Grüne See eutrophiert, der Dachsteingletscher schmilzt unter den Tausenden Gondeltouristen, Almen werden verwalden …
Johannes Gepp, Naturschutzbund Steiermark
Station Stadt / Land
Grazer Tourismus im Zeichen des Klimawandels
Städte gehören zu den größten CO2-Emittenten und sind somit maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich. Gleichzeitig sind Städte jedoch von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen. Die Verstärkung des Wärmeinseleffekts durch den Klimawandel beeinflusst nicht nur die Stadtbevölkerung selbst, sondern auch den Städtetourismus. Sowohl die Touristinnen und Touristen selbst als auch Tourismuswirtschaft und Stadtverwaltung müssen sich daher Adaptionsstrategien für das geänderte städtische Klima überlegen.
Dominik Piringer, Luftreinhaltung und Stadtklimatologie, Umweltamt der Stadt Graz
Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den steirischen Tourismus
Aufgrund der Klimaerhitzung steht die Steiermark in Zukunft im Bereich Tourismus vor großen neuen Herausforderungen. Einerseits wirken sich schneearme Winter sowie die durch den Klimawandel bedingte Zunahme von Wetterextremen wie zum Beispiel Stürme, Hochwasserereignisse oder die Zunahme an Hitzetagen negativ auf den steirischen Tourismus aus. Andererseits bringt die zu erwartende Verlängerung der Nebensaisonen sowie die Wiederbelebung der Sommerfrische neue Möglichkeiten, den Tourismus in der Steiermark weiterzuentwickeln. Was muss daher konkret in der Steiermark getan werden, um sich bestmöglich an die zukünftigen Veränderungen anzupassen, die Risiken zu minimieren und die neuen Chancen zu nützen?
Andrea Gössinger-Wieser und Willy Loseries, A15 Fachabteilung Energie und Wohnbau, Referat Energietechnik und Klimaschutz, Land Steiermark