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Naturkundemuseum und Studienzentrum > Unser Programm > Ausstellungen > Koralpen-Bär
Bildinformationen
In der Zeitung "Der Aufmerksame" vom 31. Oktober 1816 wird auf Seite 2 unter dem Titel "Ein Raubthier weniger in Steyermark" die Jagd auf den Koralpen-Bären beschrieben:
"Seit fünfzehn Jahren verursachte in den Schwamberger Alpen und im angränzenden Lavantthale ein grosser, bey 30 Jahr alter Bär durch seine Verwüstungen in den Haferfeldern und unterm Vieh vielen Schaden und setzte die ganze Gegend für weitere Verwüstungen in Angst. Alle veranstalteten Jagden waren umsonst.
Am 23. Oktober machte sich ein noch sehr junger Alpenjäger der gräfl. Zeno Saurauischen Herrschaft Schwamberg, Math. Stebur, aauf den Weg nach dem Garanasser Wald, um auf dem vor einigen Tagen gefallenen Schnee die Spuren eines Bären oder Wolfes aufzusuchen.
Glücklicher Weise entdeckte dieser Alpenjäger und seine beyden Begleiter, ein Holzmeister und ein Bauer der Gegend, die Spur dieses Bären, verfolgten sie, verlohren sie aber wieder in den frisch gefallenen Blättern.
Als sie so fortgingen, vernahm der Alpenjäger, der noch nie einen Bären gesehen hatte, und dessen drohende Nähe nicht ahnte, neben sich ein Gemurre, sah auf, und sah etwa 30 Schritte von sich die furchtbare Bestie hinter einer verfallenen Fichte ruhen, und sich aufregen.
Der Alpenjäger hatte wegen feuchter Witterung sein Gewehr unter dem Rocke, zog es hervor, legte an, und traf den Bären zwey Zolle unter dem Auge. Mit fürchterlichem Gekrache stürzte er die Anhöhe hinab, und die ganze Gegend hallte von seinem Gebrülle wieder.
Kaltblütig hatte der Alpenjäger zum zweytenmahl geladen, und verfolgte nun mit seinen Begleitern das Raubthier nach der blutigen Spur.
Die Nacht ereilte sie, und sie mußten zurückkehren.
Am anderen Morgen setzten sie ihre Nachsuchungen fort, und fanden den Bären in der sogenannten Zucha, wo er noch lebte.
Zwey Schüsse tödteten ihn vollends.
Dieses ungeheure bey 6 Zentner schwere Thier, eines der größten je gesehenen, ward hier in Grätz im gräfl. Zeno Saurauischen Hause zur öffentlichen Ansicht aufgestellt, und von einer ungeheuern Menschenmenge angesehen."