Artenschutz

Seit Beginn des Industriezeitalters greift die Menschheit immer stärker in die Natur ein.

Laut der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) hat der Mensch in den letzten 500 Jahren mindestens 844 Tierarten ausgerottet. Die Dunkelziffer dürfte um vieles größer sein, da bisher nur ein Teil aller Tier- und Pflanzenarten wissenschaftlich beschrieben wurde.

Das Ausmaß des derzeitigen Artensterbens ist damit um das 100- bis 1000-Fache größer als die natürliche Aussterberate in der bisherigen Erdgeschichte.

Arrtenschutz in der Steiermark wird anhand eines Alpendioramas und den Bemühungen um den Schutz der Großen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) vorgestellt.

Fledermäuse in Gefahr

Fledermäuse sind durch Störungen in ihren Sommer- und Winterquartieren, Lebensraumverlust, Umweltgifte und Lichtverschmutzung gefährdet.

Die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) ist in Österreich unmittelbar vom Aussterben bedroht. Sie war früher in Kärnten, Steiermark, Burgenland und Niederösterreich verbreitet. Heute existiert nur mehr eine Fortpflanzungskolonie (Wochenstube) im Schloss Eggenberg in Graz.

Das Überleben der Jungen nach der Geburt hängt von der Witterung ab. Deshalb wurden im Dachboden von Schloss Eggenberg beheizbare Wärmeboxen installiert. Hier herrschen optimale Temperaturen für die Jungenaufzucht. Neue Einflugöffnungen an den Dachluken erleichtern ihnen den Zugang ins Schloss, verhindern aber das Eindringen von Tauben.

Die Eggenberger Hufeisennasen fliegen in der Dämmerung zur Nahrungssuche in die Wiesen und Wälder am Plabutsch. Mit Ultraschalllauten (Echoortung) jagen sie Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten. Dabei hilft ihnen der hufeisenförmige Nasenaufsatz.

Laden Sie hier den im Museum aufliegenden Folder über Fledermäuse herunter (425KB).

Bildinformationen

Die große Hufeisennase in Schloss Eggenberg

Alpendiorama

Die Gebirgsregionen der Alpen sind der Lebensraum des Alpensteinbocks. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war der Alpensteinbock jedoch aus einem Großteil seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets verschwunden und stand durch übermäßige Bejagung kurz vor der Ausrottung. Lediglich eine kleine Restpopulation in den italienischen Südwestalpen blieb erhalten, auf die auch alle heutigen Bestände zurückgehen. Beginnend in der Schweiz erfolgten allmählich im gesamten mitteleuropäischen Alpenraum Wiederansiedelungen, so auch ab 1924 in mehreren Bundesländern Österreichs. Heute leben wieder rund 1.700 Alpensteinböcke in der Steiermark.

Ihren Lebensraum im Gebirge teilen sie sich unter anderem mit dem Steinadler und der Alpendohle. Auch dem Steinadler setzte jahrhundertelange jagdliche Verfolgung stark zu und führte gebietsweise zur Ausrottung. Durch gezielten Schutz kleiner, unzugänglicher Restpopulationen im Alpenraum erholen sich die Bestände aber seither und so kann der Steinadler wieder in weiten Teilen der europäischen Gebirgsregionen beobachtet werden.

Die Alpendohle ist ebenfalls eine typische Bewohnerin alpiner Regionen und heute in Hochgebirgen von Westeuropa bis zum Himalaya verbreitet. Diese geselligen Vögel mit den auffallend roten Füßen und dem gelben Schnabel sind an ihrem artistischen Flugverhalten und ihren hellen Rufen sowie an ihrer Neugier erkennbar.