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Museum für Geschichte > Unser Programm > Kalender > Die „Muehr“ gehört „inter regalia Principis“
Bildinformationen
Datum
12.11.2015
Uhrzeit
18:00
Ort
Museum für Geschichte
Treffpunkt
Museum im Palais, 2. Stock
Kosten
Eintritt frei!
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Steht man auf der Hauptbrücke, denkt man nicht an die vielen rechtlichen Aspekte, die mit allen fließenden Gewässern von der Antike bis in die Gegenwart zusammenhängen.
Zusatzinformationen
Vortrag: Gernot Kocher
Das Zitat aus Nicolai de Beckmann, „Idea Iuris…1688“, dem Standardwerk zur steirischen Rechtsgeschichte der Neuzeit, das die Mur als landesfürstliches Regal (Vorbehaltsrecht) oder modern als „öffentliches Gut“ einstuft, steht als Einleitung für den besonderen rechtsgeschichtlichen Blickwinkel des Referates von Gernot Kocher. Steht man auf der Hauptbrücke, die auch auf dem Stich aus Beckmann mit dem Murtor zu sehen ist, denkt man nicht an die vielen rechtlichen Aspekte, die mit allen fließenden Gewässern, so auch der Mur, von der Antike bis in die Gegenwart zusammenhängen. Das Österreichische Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch aus dem Jahre 1811, selbst schon Geschichte und doch noch zum Großteil in Geltung behandelt etwa die schwierigen Fragen im Zusammenhang mit dem Eigentum: Wem gehört eine Insel, die sich im Fluss bildet, welche Folgen hat die Veränderung eines Flussbettes, wem gehört die angeschwemmte Erde oder darf man das Ufer als Grundeigentümer beliebig nutzen. Andere rechtliche Fragen sind, weil sie das öffentliche Interesse berühren, Gegenstand des historischen und des modernen Verwaltungsrechtes, wie Wassernutzung (Trinkwasser für Mensch und Tier, Fischen, Antriebsmittel), Wasserreinhaltung, Verkehr am Fluss und über den Fluss. Ein letzter Ansatzpunkt in Kochers Ausführungen ist ein strafrechtlicher, der sowohl mit magisch-sakralen Vorstellungen wie auch mit dem Entsorgungsgedanken zu tun hat, nämlich das Wasser als Medium des Strafvollzuges.
Univ. Prof. Gernot Kocher, langjähriger Vorstand und Dekan an der Grazer Karl-Franzens-Universität, beschritt in seinen umfangreichen Forschungen zur Rechtssymbolik methodisch neue Wege, insbesondere durch die Erschließung und Auswertung bildlicher Quellen.
Um 17.00 Uhr findet für Besucher/innen des Vortrags eine Führung durch die Ausstellung "Die Mur. Eine Kulturgeschichte" statt.