Friesacher Pfennige

Erzbischöfe von Salzburg

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Material

Silber

Datierung

12./13. Jahrhundert

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Auf Grund ihrer Qualität im gesamten Südostalpenraum geschätzt

Der mittelalterliche Pfennig gliederte sich in zahlreiche Sorten von unterschiedlichem Gewicht und Feingehalt. Das Pfund (zu 240 Pfennigen) und der Schilling (zu 30 Pfennigen) waren Recheneinheiten, geprägt wurde nur der Pfennig. Er wurde als Silbermünze mit geringem Kupferzusatz ausgegeben. Der Wert des Pfennigs beruhte unmittelbar auf seiner Gesamtmasse, dem Raugewicht oder Schrot, und dem Gewicht des in ihm enthaltenen Edelmetalls, dem Feingehalt oder Korn.

Bei der Münzproduktion achtete man darauf, dass aus einer vorgeschriebenen Menge Silber eine bestimmt Anzahl von Geldstücken hergestellt wurde. So sollte aus einer Gewichtsmark – am weitesten verbreitet war die Kölner Mark mit 233,855 g – ein Zählpfund (= 240 Pfennige) ausgebracht werden. Im Gewicht der Einzelstücke waren Abweichungen erlaubt, solange das Gesamtgewicht stimmte. Es gelangten deshalb Pfennige von unterschiedlichem Gewicht in den Geldumlauf.

Die Pfennigzeit der Steiermark reichte von der ersten Hälfte des 13. bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie wurde von drei vorherrschenden Sorten geprägt: dem Friesacher, Grazer und Wiener Pfennig.

Als Friesacher Pfennige wurden zunächst die von den Erzbischöfen von Salzburg in ihrer kärntnerischen Besitzung Friesach seit ca. 1125 hergestellten Münzen bezeichnet. Auf Grund ihrer Qualität wurden die Münzen aus Friesach in wenigen Jahren im gesamten Südostalpenraum geschätzt und waren in der ersten Hälfte des 13. Jhs. bis weit nach Kroatien und Ungarn in Verwendung.

Der Name „Friesacher“ wurde bald zu einem Gattungsbegriff, der auch alle anderen Pfennige umfasste, die von weltlichen und geistlichen Prägeherrn nach dem Friesacher Vorbild geschlagen wurden. Neben den Bischöfen von Gurk und Bamberg, den Grafen von Görz und den Herzögen von Kärnten waren dies auch die Herzöge der Steiermark aus dem Geschlecht der Babenberger.

Ab 1250 wird der Friesacher Pfennig in der Steiermark vom Grazer Pfennig aus dem Geldumlauf verdrängt. Silbermangel, ausländische Konkurrenten und die Münzpolitik der Habsburger führten schließlich dazu, dass in der Mitte des 14. Jhs. die Münzprägung in Friesach eingestellt wurde.

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