Carinus für Magnia Urbica

Aureus

Bildinformationen

Material

Gold

Gewicht

4,48 g

Durchmesser

20 mm

Datierung und Prägestätte

283-285 n. Chr., Münzstätte Rom

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Über die Persönlichkeit der Magnia Urbica, der Gemahlin des Kaisers Carinus (reg. 283-285 n. Chr.), ist nur wenig bekannt. Neben Inschriften auf Steinmonumenten, die sie als „mater castrorum – Mutter der Militärlager“ ausweisen, sind es die Münzen, die ihren Namen, aber auch ihr Aussehen der Nachwelt überliefert haben.

Ihr Gemahl Carinus wurde von seinem Vater Carus, der 282 n. Chr. auf den Thron gelangte, zusammen mit seinem Bruder Numerianus zunächst zum Caesar ernannt. Als Carus gegen die Perser zu Felde ziehen musste, nahm er Numerianus mit in den Osten und erhob Carinus, seinen älteren Sohn, zum Mitregenten, dem er den Westen des Reiches anvertraute. Nachdem Carus und Numerianus umgekommen waren, ließ sich Diocletianus, der Befehlshaber der kaiserlichen Leibwache, von den Soldaten der Ostarmee zum Kaiser ausrufen. Im Sommer 285 n. Chr. kam es am Fluss Margus in der Provinz Moesia Superior zur Entscheidungsschlacht zwischen Carinus und Diocletianus, die für Carinus erfolgreich verlief. Der siegreiche Feldherr wurde jedoch von einem Offizier in der Stunde seines Triumphes erschlagen – angeblich, weil er seine Frau verführt oder belästigt habe.

Vorder- und Rückseite

Der Aureus mit dem Bildnis der Magnia Urbica wurde 1851 in Sveta Marjeta bei Ptuj gefunden. Das Porträt zeigt eine junge Frau mit einem ausdrucksstarken Gesicht. Die für uns ungewöhnliche Frisur – unter dem Diadem verläuft ein über der Stirn umgeschlagener Scheitelzopf – ist der Mode der Zeit verhaftet.

 

Die Rückseite der Münze trägt die Widmung „VENERI VICTRICI - Venus der Siegreichen“. Die elegante Gestalt der Liebesgöttin nimmt das Feld ein. Mit der Linken hält sie einen Zipfel ihrer Tunica, in der Rechten einen Apfel.

Bildinformationen

Münzen für Magnia Urbica wurden lediglich in Lugdunum, Ticinum, Siscia und Rom geprägt. Unser Aureus ist ein Exemplar des Typs „VENERI VICTRICI“, der in der Münzstätte Rom hergestellt wurde. Ein ähnlicher Typ ist aus der Münzstätte Lugdunum bekannt; auf seiner Rückseite ist die nach links stehende Liebesgöttin, die einen Apfel und ein Zepter hält, von der Legende „VENVS GENETRIX – Die Erzeugerin Venus“ umgeben.