1914 begann aus einem militärischen Konflikt Österreich-Ungarns mit Serbien der Erste Weltkrieg. Nach vier Jahren hatten rund 40 beteiligte Staaten 17 Millionen Tote auf verschiedenen Kontinenten und Meeren zu betrauern. Für die unzähligen Kriegsgefangenen wurden riesige Lagersysteme eingerichtet, in Knittelfeld entstand ein Lager für etwa 30.000 Menschen bei einer Einwohner*innenzahl von 12.000 Knittelfelder*innen. Es war das größte Lager der Donaumonarchie. Alle Spuren davon wurden nach dem Krieg ausgelöscht. Mittels eines künstlerischen Wettbewerbs wollte man dem Vergessen entgegenwirken und ein Mahnmal dafür errichten. Die Jury entschied sich für die Umsetzung des Vorschlags von Martin Gostner. In einem Diorama, das an historische Präsentationsformen erinnert, ist umrisshaft ein darniederliegendes unbestimmtes Opfer auszumachen, das mit Watte bedeckt ist. In Anspielung auf die Nebennutzung des Lagers als Lazarett steht das Material für medizinische Versorgung und Heilung – was sowohl auf die Figur als auch auf den Prozess in der Gesellschaft bezogen ist.
Standort:
Friedhof, 8720 Knittelfeld
47°12'44.6"N 14°49'06.5"E