Im Tal:
Das heutige Kur- und Amtshaus befindet sich in der ehemaligen Auspitz-Villa, die 1884 errichtet wurde. Die bedeutende jüdische Familie Auspitz stammt ursprünglich aus Mähren im heutigen Tschechien und wurde in der Donaumonarchie vermögend. Der Bankier und Zuckerfabrikant Rudolf Auspitz übernahm 1886 den neu gebauten Sommersitz in Altaussee. Der parkähnliche Garten mit Glashaus wurde bald darauf angelegt. 1938 enteigneten die Nationalsozialisten den gesamten Besitz. Rudolfs Sohn Stefan Auspitz, damaliger Bankgesellschafter und Hausbesitzer, wurde nach Theresienstadt sowie später in das KZ Dachau deportiert und überlebte seine Befreiung nur um wenige Monate. Es bestand eine entfernte Schwägerschaft von Rudolf Auspitz zu Oscar Bondy, der Zuckerfabriken in Böhmen/Tschechien besaß und ebenfalls in Wien lebte. Bondy konnte 1938 direkt nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich der Verfolgung entkommen und starb 1944 in New York. Sein Vermögen und seine umfangreiche Kunstsammlung wurden „arisiert“. Die wertvollsten Objekte und Gemälde waren im Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums Wien und von dort schließlich als Teil der Raubkunst im Ausseer Salzberg eingelagert worden. Die Restitution der Auspitz-Villa erfolgte nach Kriegsende. Die Gemeinde erwarb das Gebäude 1966 und baute es 1969 zum Kurhaus mit Kurpark um. Das Gebäude wurde 1992 komplett erneuert zum Kur- und Amtshaus.
In den Bergen:
Die Kommunisten Sepp Plieseis, Alois Straubinger, Karl Gitzoller gründeten im November 1943 nach ihrer Flucht aus dem KZ-Außenlager Hallein (Plieseis) bzw. dem Polizeigefängnis in Wels (Straubinger) die Untergrundgruppe Willy-Fred, um den Widerstand im Ausserland aufzubauen. Dazu gehörten u. a. auch Resi Pesendorfer, Zilli Langeder und Maria Ganör. Das Leben in der Illegalität war trotz Unterstützung durch die Frauen und andere Mitwisser sehr gefährlich.
Im Frühjahr 1944 zogen sie sich auf 1280 m in das westliche Tote Gebirge zurück, das bis heute ein relativ unzugängliches Gebiet ist. Die Frauen blieben im Tal. Hans Mittendorfer kam hinzu, der Sohn des Revierförsters. Man brach ihm den Fuß, damit er nicht in den Krieg musste und bei ihnen bleiben konnte. Sein Vater gab den Hinweis auf diese Stelle. Er hielt die Information geheim. Der Ort wurde Igel genannt, weil das Tier beim Bau des Unterschlupfes auftauchte. Frisch geschlagene Holzstämme und Rinde boten notdürftigen Schutz vor Nässe und dienten der Tarnung. Es gab eine Feuerstelle, ein Radio, ein paar Bücher und sogar ein Glasfenster. Im Laufe der Zeit wuchs die Gruppe wohl auf bis zu 15 oder 20 Personen an. Sie waren Verfolgte, Deserteure und religiöse Menschen wie Karl Feldhammer, die trotz aller ideologischen Unterschiede das politische Ziel verband, ein freiheitliches Österreich wiederherzustellen. Sie waren zur Verteidigung und für das Wildern bewaffnet und verfügten über etwas Sprengstoff. Bei einem nächtlichen Besuch in seinem überwachten Haus in Altaussee wurde Karl Feldhammer am 26. Januar 1945 von der Gestapo auf der Flucht erschossen.
„Unsere politische Tätigkeit war vorwiegend und unermüdlich Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung. Für eine schriftliche Aufklärungsarbeit fehlten uns die technischen Mittel. Zu militärischen Aktionen als geschlossene Gruppe ist es gegenüber unseren Gegnern nie gekommen. Wir haben uns von (sic) der Lage des Krieges und über die Weltlage ständig informiert. Wir haben englische und russische Sender in deutscher Sprache gehört.“ (Alois Straubinger, in: Rolinek 2005, S. 108 f.) Seit Juni 1994 hängt eine Gedenktafel des Vereins Widerstandsmuseum beim ehemaligen Igel.
Die Arbeit wurde ursprünglich als temporäres Projekt konzipiert. Solange die Natur es zulässt, wird die Skulptur in den Bergen bestehen und sichtbar bleiben.