Catrin Bolt nimmt mit diesem unkonventionellen Denkmal mittels dem Medium Schrift Bezug auf die Novemberpogrome von 1938, bei welchen erstmals von offizieller Seite Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden ausgeübt wurde. 2013 trug die Künstlerin den Bericht des damaligen Oberrabbiners David Herzog zum ersten Mal temporär auf. Der Text verläuft entlang jener Strecke, die er von seinem Wohnort in der Radetzkystraße 8 bis zum Griesplatz zu Fuß getrieben und auf offener Straße misshandelt wurde. Der Lauftext als permanente Arbeit wurde am 10. November 2021 um 16 Uhr eröffnet.
„Dieses Mahnmal ist kein symbolisches oder repräsentatives Denkmal, das in Vertretung für die Bevölkerung Leid darstellt und mahnt, es fordert die Betrachter*innen und bindet sie aktiv in den Gedenkprozess ein. Über den subjektiven Bericht kann die damalige Situation nachempfunden werden, und man wird nicht nur theoretisch, transformativ informiert, sondern kann real den Weg verfolgen, Sequenzen empfinden, wird unmittelbar und doch subtil berührt. Anhand eines Einzelschicksals wird hier die grauenvolle Dimension menschenverachtenden Massenwahns erkenn- und fühlbar.“
Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
Technische Beratung:
Firma Kansai Helios
Standort:
Radetzkystraße 8 über den Grieskai, der Rosenkranzgasse, Kleegasse und Brückenkopfgasse bis zum Griesplatz