Auf Einladung von Günther Pedrotti, dem Initiator der 6. Wasser Biennale in Fürstenfeld, errichtete der Künstler Alfredo Barsuglia eine Insel auf der Feistritz, die er nach dem häufigsten Vornamen der Region benannte, nämlich Mariainsel. Barsuglia bestellte, gleichsam einem Intendanten eines Kunst- und Kultur-Festivals, sechs Kurator*innen, die die Insel während der Sommermonate 2018 mit Kunst, Performance und Musik bespielten.
Die ca. 25m2 große Insel wurde nicht einfach in der Feistritz aufgeschüttet, die Landgewinnung erfolgte durch die Abtrennung einer „Landzunge" durch einen etwa 140 cm breiten Seitenkanal zwischen Feistritz und Hühnerbach.
So wie Straßen oder Plätze oft nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt werden, trägt auch die Insel einen für die Region aktuell bedeutenden Name, nämlich den häufigsten Vornamen der Gemeinde Fürstenfeld. Der Name der Insel ist gleichsam ein Zeitdokument für den häufigsten Namen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in dieser Gegend.
Die Insel wird wie eine neue Adresse der Stadt hinzugefügt und soll als öffentlicher Ort auch solcher von Bewohner/innen verstanden werden. Bestenfalls wird sich die Insel sogar zu einem neuen, zeitgenössischen Wahrzeichen der Stadt oder einem neuen Aufenthaltsort entwickeln. Die Insel ist nicht unbedingt zweckgebunden, nicht klar definiert und schon gar nicht kommerzialisiert, sondern unvoreingenommen und frei von jeglichem Flächenwidmungsplan.
Nicht nur in Fürstenfeld, sondern auch in größeren Städten wie in Wien das Donauinselfest, in Budapest das Sziget oder in New York The Governors Ball Music Festival finden kulturelle Veranstaltungen auf Inseln statt. Das Mariainsel-Kultur-Festival kann gegebenenfalls als kleinste Festivalinsel der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen werden. Die Mariainsel rückt Fürstenfeld über die Sommermonate 2018 ins kulturelle Zentrum der Region. Trotz geografischer Begrenzung erlangt sie überregionalen Bedeutung: Die Insel funktioniert als Attraktion für die Fürstenfelder Bevölkerung genau so wie auch für Touristen und Kunstinteressierte (vgl. Grazer Murinsel / Vito Acconci-Insel, Graz). Abgesehen davon bleibt die Möglichkeit offen, das Festival jährlich oder biennal zu wiederholen, denn die künstlich angelegte Insel, mit ihrer bühnenähnlichen Plattform, die an der Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur und Freizeit changiert, bleibt permanent bestehen.
Alternative Nutzungsmöglichkeit: Badeinsel, Raststation, Sonnendeck, Bootsanlegeplatz, Anglerplatz, Feste, etc.
Wasser Biennale (wasser-biennale.org)
Standort:
Badstraße, 8280 Fürstenfeld
47°03'24.5"N 16°04'10.9"E