Die ganze Neuzeit ist von blutigen Konflikten erfüllt, allen Bemühungen zum Trotz bleibt die Religionsfrage ungelöst. Lange schon schwelt der Streit zwischen Katholiken und Protestanten, 1618 mündet er in den Dreißigjährigen Krieg. Europa ist ein einziger Kriegsschauplatz, ein theatrum belli. Die Folge sind Verwüstungen ungeheuren Ausmaßes. Die Gewalt trifft alle, ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht. Selbst der Glaube gerät ins Wanken, die Menschen verzweifeln.
Der Krieg ist allgegenwärtig, auch in der Kunst. Im Atelier stellen zahllose Maler fiktive Kämpfe dar. Besonders niederländische Künstler sind darauf spezialisiert. Nicht nur große Schlachten, auch Scharmützel werden Thema, die entfesselte Kampfeswut wird immer wieder ins Bild gesetzt. Oft wird gezeigt, wie Soldaten Reisende überfallen. Meist ohne Sold und selbst mittellos, werden sie aus purer Not zu Räubern und Mördern. Auch die brutale Gewalt gegen wehrlose Bauern, die von Soldaten beraubt, gequält oder getötet werden, wird von den Malern der Zeit schonungslos dargestellt.