Und immer wieder dieses Bollwerk:

Über die Perpetuierung von Feindbildern

10.09.2016

Bildinformationen

Datum

10.09.2016

Uhrzeit

10:00

Ort

Landeszeughaus

Treffpunkt

Landeszeughaus, 4. Stock

Kosten

8 €/Person

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Über die
Veranstaltung

Die Nationalsozialisten hoben das „Bollwerk Steiermark“ und den „Befreiungskampf der Steirer“ im „südöstlichsten Winkel Deutschlands“ in den Vordergrund.


Zusatzinformationen

 

Vortrag von Gerhard M. Dienes

anschließend Führung Landeszeughaus, Palais Saurau und Schlossberg mit GrazGuide Heribert Szakmary

 

Die Nationalsozialisten hoben das „Bollwerk Steiermark“ und den „Befreiungskampf der Steirer“ im „südöstlichsten Winkel Deutschlands“ in den Vordergrund. Diesem Geschichtsverständnis entsprechen bis heute Äußerungen, die Graz als „Vormauer der Christenheit“ gegen den Halbmond bezeichnen und immer wieder den Türkensturm auf die Stadt heraufbeschwören. In der Tat erschienen die osmanischen Türken zweimal, 1480 und 1532, vor der Stadt, ohne diese zu belagern. Dennoch wurde über Jahrhunderte hindurch das Bewusstsein einer türkischen Bedrohung bei den Menschen lebendig gehalten. Später machten die durchwegs bürgerlichen und großdeutsch gesinnten Historiker und Schriftsteller die Stadt und den Schloßberg zu einem nationalen Monument sowohl gegen den Feind aus dem Westen, die Franzosen, als auch gegen die Gefahr aus dem (slawischen) Südosten.