Kateryna Lysovenko: Trotzdem Malen

Ein Wandbild für das Kunsthaus Graz

03.08. - 11.09.2022

Bildinformationen

Laufzeit

03.08. - 11.09.2022

Ort

Kunsthaus Graz, Foyer

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Über das
Projekt

In Auseinandersetzung mit der Loslösung von der eigenen Geschichte und der Omnipräsenz sowjetischen Erbes, widersetzt Lysovenko sich in ihrer Malerei und ihren Performances den Normierungen an der Kunstakademie, arbeitet gegen religiöse und politische Propaganda, aber auch gegen Unterdrückung.


Shameless earth does not remain dead for too long

Schamlose Erde bleibt nicht allzu lange tot.

Es ist ungeheuerlich, wie sich Bäume regenerieren und grün werden, nachdem sie mit Bombenteppichen bombardiert wurden.

Verlorene Menschen leben in Städten, die tot genannt werden, sie suchen nach Wasser und Nahrung, sie sterben während der Suche.

In der Poesie, in religiösen Texten, verdunkelt sich der Himmel, wenn ein großes Unglück geschieht; die Sonne geht nicht auf, die Vögel verstummen. Aber jenseits der Texte gibt es kein Unglück, das die Sonne nicht mehr aufgehen lässt. Es gibt auch kein einziges Unglück, bei dem die überlebenden Menschen nicht dennoch zum Leben verdammt sind.

Selbst die schwierigsten Bedingungen in der Welt können nicht als unmöglich für das Leben bezeichnet werden. Da die Menschen die Lebensbedingungen für sich und ihre Umgebung ändern können, haben sie kein Recht, das Land oder die Städte als tot zu bezeichnen.

Und man kann die Verantwortung dafür, welche Bedingungen an bestimmten Orten geschaffen werden, auch nicht ablehnen. Schließlich kann man sehr, sehr unterschiedlich leben, bis hin zur fast völligen Ununterscheidbarkeit vom Tod. 
- Kateryna Lysovenko