Marko Batista, Igor Štromajer, Neven Korda und Luka Prinčič

Pixel Tattoos

02.12. - 08.12.2013

Bildinformationen

Laufzeit

02.12. - 08.12.2013

Ort

Kunsthaus Graz, BIX Fassade

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Über das
Projekt

Pixel Tattoos ist das neue Projekt für die BIX Medienfassade. Es wird das Kunsthaus Graz in einen rhythmisch pulsierenden Teppich aus durchdringenden Wahrnehmungsphänomenen verwandeln, der den Stadtraum durchdringt.


Zusatzinformationen

Produktion: Aksioma - Institute for Contemporary Art, Kunsthaus Graz
Supported by: das Kulturministerium der Republik Slowenien, der Gemeinde Ljubljana

Pixel Tattoos visualisiert eine Interaktion zwischen der biomorphen Architektur des Kunsthaus Graz und digitalen Animationen von vier slowenischen Medienkünstlern visualisieren: Marko Batista, Igor Štromajer, Neven Korda und Luka Prinčič wurden vom Kunsthaus Graz und von der Intermedia-Künstlergruppe Aksioma mit Janez Janša dazu eingeladen, sich den ungewöhnlichen technischen Parametern dieses ganz besonderen Mediums zu stellen. 

Die „minimalistische" und „limitierte" Struktur der Kunsthausfassade stellt eine Herausforderung an den künstlerischen Ausdruck dar und vermittelt eine unkonventionelle visuelle und räumliche Erfahrung: eine geisterhafte Leinwand aus dynamischen Lichtern und Reflexionen, eine Außenmembran, auf der sich ein ganz besonderer „Schreibprozess", eine ganz spezifische „Erkundung der Oberflächenspannungseigenschaften", vollzieht. 

Das Resultat, das nun erstmals an der BIX Fassade zu sehen sein wird, ist ein Dialog zwischen den beiden Elementen, ein „Zwiegespräch", das sich weder innerhalb noch außerhalb des Gebäudes ereignet, sondern genau auf seiner Haut.

Projekt-Reihe 

Marko Batista
H-Structure:101 
Marko Batistas in Pixel Tattoos präsentierte neue Videoarbeit ist Teil einer Serie mit dem Titel „Displaced Objects and Hybrid Structures", in der der Künstler sein Augenmerk auf den Gedanken von taktischem Transport und kybernetischer Mobilität durch spezifische modulare Ereignisse legt. Unter Verwendung zeitgenössischer architektonischer Umgebungen führt Batista visuelle Intervention als Teil einer hybriden Struktur ein, die auf so genannten „Meta"-Beziehungen und Objekten in Form von gleichzeitig realen, sozialen und diskursiven Formationen beruht. Der Künstler, Medientheoretiker und Wissenschaftler Trebor Scholz erläutert dazu wie folgt: „Dezentralisierte Echtzeit-Interaktionsstrategien und (Daten-) Übertragung zur gemeinsamen Nutzung und Bearbeitung sind Beispiele für dynamische Systeme mit hohem Komplexitätsgrad, so wie Kultur an sich als höchst komplexes System betrachtet werden kann."

Igor Štromajer
The Condition of the Working Class in England (Die Lage der arbeitenden Klasse in England)
ArbeiterInnen! Euch widme ich ein Werk, ein gewissenhaftes Abbild eurer Lage, eures Leids und eures Kampfes, eurer Hoffnungen und eurer Aussichten. Ich wollte euch in euren eigenen Wohnungen sehen, euch in eurem Alltag beobachten, mich mit euch über eure Lage und eure Sorgen unterhalten, Zeugnis ablegen über euren Kampf gegen die soziale und politische Macht eurer Unterdrücker. Da ich gleichzeitig reichlich dazu Gelegenheit hatte, die Mittelklasse, eure Feinde, zu beobachten, kam ich bald zum Schluss, dass ihr vollkommen Recht habt, wenn ihr euch keinerlei Unterstützung welcher Art auch immer von ihr erwartet. Ihre Interessen sind den euren diametral entgegengesetzt. Ihre Taten strafen sie Lügen. Hat sie euren Kümmernissen jemals ernstlich Aufmerksamkeit geschenkt? Gewiss nicht, denn das sind Dinge, über die sie nicht sprechen möchte - sie hat es einem Ausländer überlassen, die zivilisierte Welt über die entwürdigende Situation in Kenntnis zu setzen, in der ihr euer Leben fristen müsst. Macht also weiter, so wie ihr es bisher getan habt. Ihr werdet noch viel erdulden müssen; seid standhaft und unerschrocken - der Erfolg ist euch gewiss und kein Schritt, den Ihr auf eurem Marsch in die Zukunft setzen müsst, wird für unsere gemeinsame Sache, die Menschlichkeit, verloren sein!

Neven Korda
The Same New Story
Ungeordnet, perfekt, schwierig, schnell, diffus,dumm, banal.
Dieselbe neue Geschichte. Liebst du mich? Kann ich dir vertrauen? Wir reden über eine moderne Grundhaltung, moderne Unsterblichkeit, moderne Zukunft, moderne Angst, moderner Mensch, moderne... 
Ok, die alten Griechen waren wichtig. Auch die Ägypter und die Babylonier. Doch warum sind sie so wichtig? Die Römer bauten Straßen und waren auch wichtig - doch warum ist das so? Coole religiöse Menschen, insbesondere Juden, Christen und Muslime waren wichtig? - aber warum? Hinduismus und Buddhismus waren interessant aber nicht so wichtig - doch warum? Die Nazis waren gefährlich aber wichtig, die Kommunisten waren nicht so wichtig - doch warum gefährlich?
Das Projekt „The Same New Story" besteht aus 176 in eine PSD-Datei eingebetteten Worten - eine Arbeit aus dem Jahr 2003. Dieses Bild mit 3280 x 2460 Pixel bewegt sich über einen Raster mit 960 x 370 Screenhole-Pixeln (die BIX-Fassade) .Zusätzlich dazu gibt es ein in Genets Film gefundenes 720 x 576 Pixel-Bewegtbild.

Luka Prinčič / Nova deViator
(null)
Die elementare Fragestellung, beinahe eine Verdrossenheit, die dieser Arbeit zugrunde liegt, ist das Ringen danach, wie sich Fragen (eine zeitgenössische Kunstpraxis!) vermittels eines Monstrums wie der Fassade des Kunsthaus Graz stellen lassen. Wie kommt es, dass sich in Zeiten von HDTV (1920 x 1080 Pixel mit Millionen von Farben) ein Multimedia-Künstler der Herausforderung stellen muss, auf einem Graustufendisplay mit der Auflösung 56x25 Fragen zu stellen? Sicher, wir lieben Lo-Fi und Old-School-Pixelkunst - wirklich -, doch wir müssen uns auf Monstrosität konzentrieren... Wie kann sich ein Künstler vermittels einer Vorrichtung, die nur insofern interessant ist, als sie aus 930 Neonleuchten besteht, die 20 Mal pro Sekunde in beliebiger Intensität aufblitzen können, oder, weil sie in ein Gebäude integriert ist, das sich der Präsentation und Förderung zeitgenössischer Kunstproduktion widmet, die Frage stellen, ob der Mensch wirklich ein ödipalisiertes Tier sei? Superspielzeug oder etwas zum Anschauen?

Termine Archiv:

02.12.-08.12.2013

12.08.-18.08.2013
16.05.-19.05.2013
29.05.-03.06.2009

Über die Künstler
Über Aksioma