Sarah Bildstein

Der Bien

08.04. - 26.10.2015

Bildinformationen

Laufzeit

08.04. - 26.10.2015

Ort

Kunsthaus Graz

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Über das
Projekt

In Kooperation mit dem steirischen Landesverband für Bienenzucht unter der Leitung von Maximilian Marek.


Kooperation mit

In Kooperation mit dem steirischen Landesverband für Bienenzucht unter der Leitung von Maximilian Marek.

Zusatzinformationen

 

Ort: Am Dach des Kunsthauses Graz

Der Bien. Wesen vs. Produktionsgesellschaft

Der Bien ist ein historisch gewachsener Begriff für den Superorganismus des Bienenvolks, der unter anderen von Personen wie Johannes Mehring, einem Wegbereiter der ökonomischen Bienenzucht und Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie geprägt wurde. Bien bezeichnet den funktionierenden Organismus eines Bienenvolkes, der aufgrund der ihm zugeschriebenen Eigenschaften wie Fleiß, Sauberkeit, Ordnung und Anpassung im Schwarm in der Menschheitsgeschichte immer wieder als Metapher und Vorbild für Gesellschaften, aber auch als Bild des unheimlichen Über-Ichs, eines überbewussten Weltzusammenhangs herangezogen wurde.

Die Eigenschaft der Anpassungsfähigkeit verknüpfte die Künstlerin Sarah Bildstein mit einer ihrer vorangegangenen Arbeiten dem Assimilationsknick, 2014. Dessen Form trug zur Gestaltung des neuen Lebensraumes der Bienen am Dach des Kunsthauses bei. Die mit einem leichten Gewebe bespannte Holzkonstruktion ist aus ihrer Entwicklung heraus eine Leinwand mit einem Knick, mithilfe der die Konstruktion erst ihre Stabilität bekommt. Angepasst an den Ort der Aufstellung, ist der Bien auch nachtsüber aktiv und leuchtet bei Einbruch der Dunkelheit in einem dynamischen Farbverlauf.

Der Bien dient als Wind- und Sonnenschutz für zwei Bienenstöcke mit einer Population von ca. 35.000 Bienen, wovon in etwa 8.000 Bienen für sieben Monate in einem Radius von 600-800 m die Murufer und den Schlossberg als neuen Lebensraum und Nahrungsquelle entdecken werden.

Sarah Bildstein versteht Lebensräume als Beziehungsräume, die ein- und ausgrenzen und thematisiert in ihren Installationen und Bildobjekten wiederholt Fragen nach „notwendigen“ Grenzziehungen zwischen dem Eigenen und dem Anderen. Die verwendeten Materialien sind häufig „arme“ Werkstoffe, wie Textilien, Klebefolien oder Stahlwolle, die in Herstellungs- und Produktionsprozessen zum Einsatz kommen und zu denen sie einen pragmatischen und persönlichen Zugang hat.

Tipp:
Sarah Bildstein