Heribert Friedl

Wenn alles beginnt sich aufzulösen, dann ist vielleicht der Geruch das große Verbindende (Plakatserie), 2020

20.08. - 04.10.2020

Bildinformationen

Laufzeit

20.08. - 04.10.2020

Ort

Kunsthaus Graz, Foyer, Öffentlicher Raum Graz

Kuratiert von

Katrin Bucher Trantow, Astrid Kury

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Über das
Projekt

Eine Plakatserie an verschiedenen Fassaden im öffentlichen Raum.


Kooperation mit

Eine Kooperation von Akademie Graz und Kunsthaus Graz im Rahmen von Kultur inklusiv und dem Begleitprogramm von Bill Fontana. Ein Projekt von Graz Kulturjahr 2020

Der Geruch

Der Geruch ist einer jener Sinne, der Menschen über Wahrnehmungs- und Kommunikationsgrenzen hinweg verbindet. Er kann längst vergangene Erinnerungen wachrufen und Orte ins Gedächtnis holen. Bei der Analyse von Wahrnehmung über die Grenzen des Sehens und Hörens hinweg verband er Sehende, Nicht-Sehende, Hörende und Nicht-Hörende bei der Suche nach einer Beschreibung des bewussten Wahrnehmens der Umwelt, die uns unmittelbar umgibt, leitet und lenkt.

Begleitend zum Klangprojekt Sonic Projections des Künstlers Bill Fontana haben im Rahmen des Kooperationsprojektes Kultur inklusiv eine Gruppe von Menschen mit und ohne Hör- und Sehbeeinträchtigung als Spezialist_innen gemeinsam über Wahrnehmungen und Erfahrungen im Stadtraum geforscht und auf der Basis ihrer Recherche den Künstler Heribert Friedl (* 1969 Feldbach, lebt in Wien) für eine Umsetzung der Erfahrungen gewonnen. Friedl, dessen „non visual objects“ sich immer wieder mit dem Geruch als Material für skulpturale und performative Erfahrung beschäftigen, gestaltet eine ausdrucksstarke Plakatserie, in der Brailleschrift neben Druckschrift gleichwertig zu stehen kommen.

Als mehrsprachiges Ergebnis eines gemeinsamen Geruchs- und Wahrnehmungsspaziergangs durch Graz sind die einzelnen Plakate poetisch-abstrakte Anstöße, Bilder im Kopf entstehen zu lassen und andere dabei zu beobachten, wie ihnen dasselbe passiert. In der Mehrsprachigkeit gibt es gleichzeitig auch Hinweise auf eine Breite von Wahrnehmung, die sich über die eigenen Gewohnheiten hinaus auffächert und uns gerade durch den Perspektivenwechsel bereichert.

Die Serie ist zu finden, zu lesen und zu ertasten an den Fassaden des Kunsthauses, der Akademie Graz, am Odilieninstitut, dem Graz Museum und der Kunst Universität Graz. Sie lädt dazu ein, sich auf andere Perspektiven einzulassen und Wahrnehmung insgesamt als Schatz im ständigen Wachstum und Wandel zu beobachten.

Heribert Friedl