Es ist ein poetischer Versuch, über das Verteilte, Fragmentierte und Parallele nachzudenken, indem die Künstler/innen während der Entstehungsphase einerseits unabhängig voneinander arbeiten, sich aber auch gegenseitig beobachten und befragen und die Geste einer „simultanen Ankunft“ (Sara Ahmed) ausführen. Sie vollziehen einen menschlichen Algorithmus, der von Wiederholungen und Verdopplungen, aber nie Identischem geprägt ist. Ziel ist nicht, dass „alles zum Gleichen zusammenläuft, sondern ein Zirkulieren, ein gemeinsames Relais bilden, etwas zurückgeben, weitergegeben werden“ (Isabelle Stengers).
Das Projekt ist Teil des Parcours Algorithmische Segmente, der im Sommer und Herbst 2020 verschiedene Positionen der Klangkunst und digitalen Kunst präsentiert – verstreut über Galerien und Museen in der Grazer Innenstadt und als Netzwerk verbunden durch einen digitalen Soundwalk für Mobiltelefone.
Algorithmische Segmente ist ein Projekt von Hanns Holger Rutz und David Pirrò (Institut für Elektronische Musik und Akustik IEM der Kunstuniversität Graz) im Rahmen von „Graz Kulturjahr 2020“.
Mit Ji Youn Kang, David Pirrò, Daniele Pozzi, Hanns Holger Rutz
Text: Hanns Holger Rutz