Peter Kogler hat eine Serie von Arbeiten mit Bezug zum Kunsthaus gemacht, die dessen ikonisch-organische Form, seine Geschichte, sein Programm und seine bewegte Gestalt mit aufnehmen. Eine dicht gelegte Struktur von im Internet gefundenen Bildteilen, Ereignissen und Orten überlagert sich in den Bildcollagen in Quasi-Endlosschleifen und formt Stränge von Entwicklungen und Ereignissen als medial, inhaltlich und formal wachsendes Netz von Bildern.
Im Stiegenhaus zur Camera Austria verweisen die auf Metall aufgebrachten Collagen auf eine Zeit der endlos wachsenden Bilderflut, auf Einflüsse aus Film, Forschung und Alltagsgeschehen, die ein einstimmiges Lesen von Geschichte nicht mehr möglich machen. Ausgerüstet mit dem Instrumentarium der Moderne ebenso wie mit einer postmedialen Skepsis, die das digitale Bild als eigenständige Erfahrung erkennt, baut Kogler aus händisch fassbaren Einzelteilen Weltbilder zusammen: Parallele Zeitkontinuen ergänzen inhaltliche Mehrdeutigkeiten.
Aufeinander abgestimmt und in formalen Analogien formen sich in den Collagen, die streng dem Raster des Bildes folgen, eigene Universen von endlos wachsenden Bildgenerativen. Musterhafte Verwandtschaften werden zu einer Gesamtheit, die auch das Kunsthaus als Institution, als organische Form und als Hort der Kunst mit unterschiedlichsten formalen wie inhaltlichen visuellen Bezügen verbinden. Nicht von ungefähr erinnern die Bilder an Gehirnstrukturen und Denkbewegungen. Sie fordern dazu auf, sich selbst beim Denken – vor Ort und im Bild – zuzuschauen.