Bildinformationen
Datum
14.06.2024
Uhrzeit
10:00 - 18:00
Ort
Kunsthaus Graz, Space02
Kosten
kostenlos mit gültiger Eintrittskarte
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In einer Performance am 14. Juni wird der britische Künstler Sam Meech im Kunsthaus Graz einen symbolischen Acht-Stunden-Arbeitstag absolvieren. Gekleidet in Anzug und Krawatte und damit auf den Büroalltag vieler Menschen anspielend, strickt er vor Ort an einem Banner, während Überwachungskameras seine Rolle als Künstler und die Natur seiner Arbeit aufnehmen. Die Länge des Strickstücks richtet sich danach, wie viel Meech in acht Stunden schafft. Die Ausstellung 24/7 zeigt nicht das Kunstwerk, sondern Meechs Arbeitszeit, transparent mit allen Kosten, einschließlich eines angemessenen Künstlerhonorars nach Fair Pay-Richtlinien. Dies unterstreicht den Wert künstlerischer Arbeit in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Arbeit, Kunst und Leben zusehends verschwimmen.
„Acht Stunden tägliche Arbeit sind genug für jeden Menschen, und unter angemessenen Vorkehrungen ausreichend, um eine reichliche Versorgung mit Nahrung, Kleidung und Unterkunft oder den Notwendigkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens zu gewährleisten, und für den Rest seiner Zeit hat jeder Mensch ein Recht auf Bildung, Erholung und Schlaf.“
Robert Owen
200 Jahre nachdem der britische Unternehmer und Sozialist Robert Owen die Bewegung für den Acht-Stunden-Tag ins Leben gerufen hat, erleben wir eine neue Ära der Arbeitswelt. Digitalisierung und wandelnde Arbeitsstrukturen haben eine flexible, aber auch prekäre Wirtschaft geschaffen. Arbeit ist nicht mehr an bestimmte Orte und Zeiten gebunden, sondern durchdringt alle Lebensbereiche.
Sam Meechs Arbeit reflektiert Owens Erbe und die heutige Realität. Der Künstler fertigt ein maschinengestricktes Banner und dokumentiert dabei gleichzeitig moderne Arbeitsmuster. Maschenkarten (Punchcards) symbolisieren dabei die digitale Entwicklung und Kontrolle von Arbeits- und Zeitsystemen.