Bildinformationen
Datum
20.03.2025
Uhrzeit
17:00 - 18:00
Ort
Kunsthaus Graz, Needle
Kosten
Eintritt frei
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Volha Hapeyeva scheint mit ihren Romanen und Gedichten an einem einzigen großen Plädoyer für Empathie zu schreiben, das sich sanft, aber bestimmt gegen Machtmissbrauch unterschiedlichster Art auflehnt: gegen autokratische Staatsstrukturen, die sie aus Belarus kennt, gegen das Patriarchat oder, zuletzt im Vordergrund, gegen die Ausbeutung der Natur durch den Menschen.
Im Kunsthaus Graz liest sie ein Langgedicht mit dem Titel Das Haar der Berenike oder die Chroniken der unsichtbaren Fäden, das sich v. a. den Biografien historischer Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen widmet und in manuskripte 247 erstmals veröffentlicht wird.
Im Gespräch mit Andreas Unterweger erläutert sie ihre eigene Poetik vor dem Hintergrund der Poetiken der Macht.
Mit Musik von Caroleena (Gitarre, Stimme, Harmonium).
Volha Hapeyeva, geboren 1982 in Minsk/Belarus, ist Lyrikerin, Autorin, Übersetzerin und promovierte Linguistin. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt den English PEN Translates Award 2021, den rotahorn-Literaturpreis 2021 und den Wortmeldungen-Literaturpreis 2022. Letzte Veröffentlichungen auf Deutsch sind Trapezherz (Droschl, 2023) und Samota. Die Einsamkeit wohnt im Zimmer gegenüber (Droschl, 2024). 2025 erhielt sie das erste Friederike-Mayröcker-Residence-Stipendium des Literaturhauses Wien.
Die in Graz lebende Singer-Songwriterin Caroleena verbindet Folk, Weltmusik und Mundart zu einem entspannten, aber kraftvollen Sound. Caroleena gibt Stimm- und Musikworkshops und veranstaltet Singing Circles, um Menschen Zugang zu ihrer eigenen Stimme zu verschaffen (u. a. Folk Art Festival). Solo und mit ihrem Duo PekuaPekúa (mit Romana Rabić) tourte sie schon mehrmals durch Deutschland, Südtirol und Österreich.
Im Rahmen der Lesereihe Literarische Positionen zu Poetics of Power:
Von den sumerischen Schicksalstafeln über Shakespeares Königsdramen bis zu Hannah Ahrendts Totalitarismusforschung – die Sprache der Macht und die Macht der Sprache stehen in einem wechselnden, immer wieder neu zu klärenden Verhältnis. Insofern liegt es nahe, einer Ausstellung, die sich der Poetik der Macht widmet, eine Lesereihe mit dezidiert poetischen Positionen zur Seite zu stellen.
Mit Ann Cotten, Volha Hapeyeva und Aleš Šteger lädt manuskripte-Herausgeber Andreas Unterweger drei wesentliche Stimmen der internationalen Gegenwartsliteratur zu Lesung und Gespräch in die Ausstellung. Zitate der Lesenden leuchten rund um ihre Auftritte auch von der BIX-Medienfassade.