Entanglements. The Politics of Aesthetics and Retelling of Modernisms and Modern Art

15.11. - 16.11.2024

Bildinformationen

Datum

15.11. - 16.11.2024

Uhrzeit

10:00 - 19:00

Ort

Kunsthaus Graz, Space04

Kosten

Bei freiem Eintritt.

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Über die
Veranstaltung

Das Symposium Entanglements. The Politics of Aesthetics and Retelling of Modernisms and Modern Art untersucht grundlegende Konzepte der Moderne aus den theoretischen Perspektiven der postkolonialen Theorie und des dekolonialen Denkens. Diese Perspektiven zielen darauf ab, die imperialistischen und kolonialistischen Verflechtungen aufzudecken, die den westlichen Vorstellungen von Modernität inhärent sind.

Kooperation mit

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft , Arbeitsbereich Zentrum für GegenwartsKunst, Universität Graz & Strange Tools Research Lab der University of Cincinnati

Programm, 15.11.2024
Programm, 16.11.2024

Dekoloniales Denken

Wie Walter Mignolo treffend feststellte, „there cannot be modernity without coloniality.”[1] Dekoloniales Denken betrachtet die Moderne nicht als eine konkrete Entität oder historische Epoche, sondern als eine Ansammlung selbstreferenzieller Narrative, die mit Vorstellungen von Modernisierung und Fortschritt verwoben sind. Die Moderne wurde als eine idealisierte Version ihrer selbst in einer vermeintlich globalen Landschaft konstruiert, in der Modernisierung und Entwicklung als treibende Kräfte galten. Sie symbolisierte einen zukünftigen Horizont, auf den sich alle Bewohner*innen des Planeten zubewegen sollten.

Die Neuinterpretation der Moderne und ihrer epistemischen Gewalt hat die Geschichte und Geschichtsschreibung der modernen Kunst in den letzten Jahren stark beeinflusst. In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Kunstgeschichte ein Paradigmenwechsel vollzogen, der zu einer Neukonfiguration der globalen Modernen geführt hat, indem Kontaktzonen, Netzwerke und transkulturelle Austauschbeziehungen künstlerischer Ausdrucksformen jenseits eurozentrischer Beschränkungen hervorgehoben werden.

 

[1] Walter Mignolo/Catherine Walsh, On Decoloniality : Concepts Analytics and Praxis, Durham 2018, S. 109.

Entanglements

Unter Verwendung des Konzepts der "Entanglements" (dt. Verwicklungen) verortet unsere Forschung den künstlerischen Ausdruck in seinen jeweiligen sozialen und politischen Kontexten durch einen kontextuellen Ansatz der Kunstgeschichte und einen kritischen Zugang zum Formalismus.

Indem wir ‘Entanglements’ zu unserem Leitprinzip machen, betonen wir die Relationalität, indem wir untersuchen, wie verschiedene lokale Geschichten geopolitische Grenzen und koloniale Ungleichheiten überwinden können. Gleichzeitig wollen wir die totalisierenden Ansprüche und die epistemische Gewalt herausfordern, die der Moderne innewohnen.

Die Konferenz ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Universität Graz, dem Strange Tools Research Lab der University of Cincinnati und dem Kunsthaus Graz, das ab 15.11.2024 die Ausstellung Poetics of Power zeigen wird. Ziel dieser Kooperation ist es, die komplexen Verflechtungen zwischen Machtdynamiken, moderner und zeitgenössischer Kunstproduktion und Kunstgeschichte zu erforschen.

Mit T. J. Demos, Sabine Flach, Kris Holland, Oliver Marchart, Katrin Nahidi, Marc Nash, Tanja Petrović u. a.