Das Kunsthaus Graz kann als utopischer Bau gelesen werden, dessen Wurzeln auf die späten Sechzigerjahre zurückgehen und sich auf Begriffe wie lebendige Architektur und intelligente Ausstellungsmaschine stützen. In seiner organisch-technischen Form wurden aus Arterien fahrbare Rollbänder zur Beförderung der Ausstellungsbesucher/innen; die einst transparent gedachte Fassade, die das Leben im Inneren der Ausstellungsmaschine sichtbar machen sollte, ist zu einer pulsierenden Lichtfassade und zu einem dritten Ausstellungsraum für die Öffentlichkeit geworden. In eben diese Fassade schreibt sich nun die jüngste Arbeit einer aktuellen Serie von Mischa Kuball ein.
Dystopia – Utopia
Kuball, heute einer der bedeutendsten Lichtkünstler weltweit, zeigt im Monat des Lichts 2017 mit public preposition | (Dys)(U)topia einen Schriftzug, der vom Begriff Utopie zu Dystopie und wieder zurück mutiert.
public prepositions
Unter dem Titel public preposition realisiert Mischa Kuball seit 2009 eine Serie von Installationen im öffentlichen Raum, die das Potenzial von Licht auf unterschiedlichen Ebenen ausloten. Bisher arbeitete er in Venedig, Marfa (Texas), Toronto, Bern, Wolfsburg, Katowice und Christchurch.
In den public prepositions formulieren sich Fragen zu Kunst im öffentlichen Raum, dem sozialen Wandel im urbanen Kontext, wobei Ortsspezifik und der grundsätzliche Begriff des Öffentlichen selbst untersucht und „beleuchtet“ werden.