Die Visualisierung erzeugende Applikation wird mittels Macromedia Director und einem Sound Xtra (Plugin/Erweiterung) von Geoff Smith erstellt. Die Applikation reagiert auf eine externe Soundquelle, in diesem Fall auf Passanten/Umgebungsgeräusche ausserhalb des Kunsthauses. Reduzierte abstrakte Grundelemente reagieren mit Änderung ihrer Position, Rotation, Größe und anderen Eigenschaften und geben so ein direktes bildliches Feedback auf den ortsspezifischen Sound. Zu diesem Zweck wird auf der benachbarten Hauptbrücke ein Richtfunkmikrophon installiert. Lia´s Intervention int.5_27/G.S.I.L.XXX schafft eine temporäre Architektur, die Konzepte von „site-specifity“ distinkt audio-visuell erscheinen lässt.
„In den digitalen Videoproduktionen der Grafikprogrammiererin Lia dominieren Muster und Prozesse einer komplexeren Mathematik. Synchron zu den begleitenden Sound-Tracks bilden diese seriell-wuchernde, bisweilen auch poetisch verdichtete Formen. In der bislang 30 Teile umfassenden Reihe G.S.I.L., meist zur Musik des portugiesischen Elektronik-Duos @c, sind es stets zwei, drei reduzierte Grundmuster, die phasengenau auf die Beats und Bleeps der musikalischen Vorgabe abgestimmt sind. Elektronische Trägersignale werden in – je nach musikalischem Input-Level – dichtere oder weniger dichte Schraffuren übersetzt, die gleichsam „auto-poetisch“ die Bildfläche aufzufüllen beginnen. Das Resultat sind flirrende Electronica-Arabesken, unablässig wachsend und wieder verblassend, oder anders gesagt: ein Psychotest für fortgeschrittene Minimalisten.“ Christian Höller, springerin, Wien