Ausgangspunkt ist das komplexe literarische Werk des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges; sein Œuvre, aber auch seine konzeptionelle und narrative Landschaft werden in der Ausstellung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Sammlung als Aleph als Methodologie verwendet, um eine Sequenz potentieller Narrative, Fiktionen und Strukturen zu organisieren.
Aleph – der kosmische Punkt, der alle Zeiten und Orte des Universums beinhaltet, ein sagenhaftes Observatorium, das die Unendlichkeit aller Dinge figuriert, dient als narrative Klammer, die Fragen, die sich mit Identitätsprinzipien und Autorenschaft auseinandersetzen, bis hin zu Verbindungen zwischen Universum und Utopie, Realität und Fiktion, Spiegel und Enzyklopädie … umschließt. Die Ausstellung betont eine prozessuale Lesart des Sammelns, innerhalb derer Kombinationen von Arrangements ständig neue Bedeutungen, Kontexte und Beziehungen zwischen Kunstwerken schaffen.
Die Ausstellungsarchitektur, vom Wiener Architekturbüro the nextENTERprise entwickelt, bezieht den Ausstellungsraum räumlich als einen inversen Horizont ein, wobei sie durch die Mittel des Entfernens und der fraktalen Sicht sowie der Aktivierung der Erinnerungs- und Vorstellungskraft, die das Allerinnerste des Aleph bilden, sowohl Endlosigkeit als auch Simultaneität verstärkt.