Das Anliegen des Projektes liegt in der Aufklärung und der Sichtbarmachung von alltäglicher häuslicher Gewalt, aber auch der Rückgabe der Stimme an die Opfer. In der Semotan eigenen respektvollen Distanz zeigen sich die Frauen unerwartet nah. Die Frauen nehmen Posen ein, die sie sich aussuchten, zeigen Haut, Haar und Zerbrechlichkeit. Es sind „Frauen von nebenan“, die sich hier halb verbergen, halb dem Blick der Kamera offenbaren. Deutlich wird: Es ist nicht leicht, das Schweigen zu brechen und die eigene Geschichte ans Licht zu bringen.
Die ortsspezifisch gehängte Ausstellung im Kunsthaus Graz ist entstanden als Kooperation zwischen Soroptimist International, Kunsthaus Graz und der Fotografin Elfie Semotan. Die fotografische Annäherung, die im Kunsthaus im Foyer zu sehen ist, und die dazugehörigen Audioaufnahmen entstanden für die internationale Kampagne Siolence, deren Anliegen es ist, Aufmerksamkeit zu schaffen und das tödliche Schweigen zu brechen. Für die erfolgreiche Kampagne, die von Wien bis Innsbruck an bisher 13 Stationen Halt gemacht hat, sind Editionen entstanden, die es im Shop des Kunsthauses Graz zu erwerben gibt. Der Erlös der Ausstellungsspenden wird zur Gänze für soroptimistische Gewaltschutz- und Präventionsprojekte verwendet.
