Zur Mitte seines Jubiläumsjahres ist das Universalmuseum Joanneum, Österreichs ältestes Museum, gegründet von Erzherzog Johann, stolz, e.g. zu präsentieren, ein abteilungsübergreifendes Projekt, das von Simon Starling & Superflex als Serie von Infiltrationen innerhalb der rhizomatischen und polyphonen Sammlungen von über 4 Millionen Objekten dirigiert wird. Entstehungs- und Fruchtbarkeitsriten stehen am Ausgangspunkt dieses einfachen und doch verzauberten und verblüffenden Vorhabens, das hin zur Errichtung paralleler Objektwelten und ihrer Beziehungen führt und neue Handlungsstränge neben den dominanten (nicht nur) museologischen Diskursen auslegt. Da ein fremdartiges Volk, eine Familie an Supereiern, die auf einem Prototyp, einem elliptischen Super Egg, designt vom dänischen Wissenschaftler und Dichter Piet Hein (1905-1996) nach einer mathematischen Formel von Gabriel Lamé basiert, innerhalb des erweiterten Wissensfeldes der wissenschaftsübergreifenden Joanneums-Abteilungen landet, die, zusammen mit ihren Sammlungen die museologische Substanz und den institutionellen Apparat des Universalmuseums bilden. Weder rund noch rechteckig, und doch unveränderlich und konkret ist die Superellipse ein Zwischenkonstrukt – ein physischer und mentaler Kompromiss für die Menschheit, gefangen in Form und Schema. Eine ihrer erfolgreichsten Anwendungen ist der Kreisverkehr am Sergels Torg in Stockholm, dem Nullpunkt des Super Egg…