Projektraum: Michaela Grill

Mein rastloses Herz

20.02. - 21.04.2014

Bildinformationen

Laufzeit

20.02. - 21.04.2014

Eröffnung

20.02.2014, 19 Uhr

Ort

Kunsthaus Graz

Alle anzeigen

Über die
Ausstellung

Anlässlich der jährlichen Diagonale-Kooperation konzipierte die Künstlerin gemeinsam mit dem Musiker Andreas Berger eine audiovisuelle Traummaschine.


„hinter die Bilder“ blicken

Mit ihren abstrakten Videoarbeiten ist Michaela Grill (*1971 in Feldbach, lebt in Wien) seit 1999 zu den wichtigsten Vertreterinnen digitaler Kunst in Österreich avanciert. Die Sujets des filmischen Bildmaterials, die Grill sowohl im urbanen Raum als auch in der Natur findet, sind in ihrer Gegenständlichkeit höchstens noch in Spuren vorhanden. Was die Künstlerin interessiert, sind die Störgeräusche, die Fehler des Bildes, die das Auge, das Gehirn oder die Linse filtern und verschwinden lassen. Diese Informationen, die hinter der Oberflächenstruktur des Bildes liegen, zu isolieren, zu verdichten und aus dem Bild herauszulösen, ist, was Michaela Grill erkennt, wenn sie „hinter die Bilder“ blickt. Die Rolle, die dem Betrachter/der Betrachterin bei der Rezeption zufällt, ist gewichtig, denn Interpretationsspielräume stehen bei Grills Videos sperrangelweit offen. Das assoziative Arbeiten betrifft auch die der Bildebene völlig gleichberechtigte Tonspur.

Die Werke entstehen stets in enger Zusammenarbeit und in intensivem Austausch mit elektronischen Experimentalmusikern, wodurch Bild und Ton einander beeinflussen, sich annähern und schließlich zu einer atmosphärischen Gesamtkomposition verschmelzen, die weder ohne das eine noch das andere auskommt.

Bildinformationen

Anlässlich der jährlichen Diagonale-Kooperation konzipierte die Künstlerin gemeinsam mit dem Musiker Andreas Berger eine audiovisuelle Traummaschine, die im Projektraum von Eric Kläring und Heimo Zobernig zu sehen sein wird.

Mein rastloses Herz erzählt von Fernweh, von der „Anwesenheit eines Abwesendem, von der Sehnsucht nach dem Unbekannten, dem Anderen, das die Hoffnung auf Freiheit in sich trägt. Eine Projektion, die nie erfüllt werden kann“ (Michaela Grill).

Es ist ein Zusammenfügen von melancholischen Aufnahmen unterschiedlicher Orte, aus denen Michaela Grill sechs Filme erarbeitete, die sich, an Wände und Decke des beengten Raumes projiziert, zu einer Fülle an Eindrücken verdichten. Dabei steht die Entscheidung, auf knapp 10m² „die gesamte Welt“ zu packen und die Begrenztheit des Projektraumes somit zu sprengen, exemplarisch für die Poesie in Grills Arbeiten.

 

In einer der Installation verwandten Version der Arbeit entsteht auch der Diagonale-Trailer, der vor und während des Festivals in den Grazer Kinos zu sehen ist.

Jetzt lesen

Wegfliegen, ohne sich dabei auf die Federn zu treten.

Wegfliegen wollen, während man auf dem eigenen Gefieder steht. So in etwa lässt
sich eine Zeile aus Neil Youngs Lied Expecting to Fly wiedergeben, die Michaela Grill als Motto ihrer Installation Mein rastloses Herz dient.

 

Text: Christian Höller

Dateigröße: 444 KB

Bildinformationen