Peter Gerwin Hoffmann

Du sollst töten

02.10. - 10.11.2024

Bildinformationen

Laufzeit

02.10. - 10.11.2024

Eröffnung

01.10.2024 18:00

Ort

Kunsthaus Graz, Foyer

Kuratiert von

Katia Huemer

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Über die
Ausstellung

der krieg ist unsere lebensform, unser gegner ist der mitmensch und die welt mit allen ihren wesen.

wir werden siegen! (Peter Gerwin Hoffmann)

 

 

 

Peter Gerwin Hoffmann, ein früher Vertreter der österreichischen Medienkunst, arbeitet seit vielen Jahren kontinuierlich im elektronischen und sozialen Raum. Auch seine Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg währt schon lange. In frühen Arbeiten, in denen Hoffmann noch die Malerei als künstlerische Ausdrucksform wählte, ist dies beispielsweise in Bildern zum Nahostkonflikt zu sehen; Jahre später, Anfang der 1990er-Jahre, präsentierte er in einer eindrucksvollen Installation im öffentlichen Raum am Innsbrucker Landhausplatz mit dem Freiheitsdenkmal die Kriege im ehemaligen Jugoslawien als Medien-Kriege: Täglich zur Zeit der Abendnachrichten lösten Passant*innen den Geräuschbogen des Abschusses, Flugs und Einschlags einer Granate aus, ließen gleichzeitig TV-Logos aufblitzen und Bildschirme flackern. Denn Kriege werden – auch – über und für die Medien geführt, macht Hoffmann in diesem Werk deutlich. Eine Botschaft, die er in Du sollst töten erneut aufgreift und mit einem eindringlichen Plädoyer für die Friedensforschung verbindet: Trotz unseres großen Glücks, so lange in Frieden leben zu können, haben es Politik und Zivilgesellschaft versäumt, friedliche Konfliktlösungen zu fördern und zu erforschen. Peter Gerwin Hoffmann will mit seinem Projekt auf diese Leerstelle aufmerksam machen und darauf, dass die Rüstungsproduktion eine Lobby hinter sich hat, während mit Friedensforschung (scheinbar) kein Geld zu verdienen ist.

 

Du sollst töten ist eine mehrteilige Installation, bestehend aus einem großen Banner, wie es bei Sportveranstaltungen zu Werbezwecken an den Banden der Sportplätze aufgehängt wird, einer Serie von Postkarten zum Mitnehmen und einem Video, das die Fernsehübertragung der Krönung von König Charles und Königin Camilla zeigt. Die Inszenierung des Militärs bei der Krönung des britischen Königspaares mit bunten Uniformen und schönen Waffen erinnert an die Besetzung einer heiteren Operette. Das Bajonett, von dessen Spitze Blut tropfen könnte, wird in der alltäglichen Wahrnehmung verdrängt. Auf dem Transparent und den Postkarten wird in grellen Farben und mit kurzen Sprüchen für das Töten und den Krieg geworben: DU TÖTE DU – KRIEG – SCHÖN – MICH TÖTE NICHT – KRIEG – EHRE usw. Der Verharmlosung des Todes, die Hoffmann anspricht, steht die Unfassbarkeit der Konsequenzen gegenüber, nämlich die totale Auslöschung des eigenen und/oder fremden Lebens. Den Künstler interessiert die*der einzelne Soldat*in, deren*dessen Pflicht es ist, das Sterben als Möglichkeit zu akzeptieren und keine Alternative zum Töten zu haben.

 

Ganz gleich, um welche kriegerische Auseinandersetzung es sich handelt (die Vielzahl der Flaggen, die das Krönungsvideo in einem einzigen Flimmern beenden und sich auch auf den Postkarten wiederfinden, zeigt die Allgemeingültigkeit von Hoffmanns Aussage) – einen „gerechten Krieg“ gibt es nicht, auch wenn uns unsere jeweilige Medienblase das Gegenteil suggeriert. Du sollst töten ist ein Friedensplädoyer, ein Hilfeschrei, der stellvertretend für alle Soldat*innen getan wird, die in den Krieg geschickt wurden und werden. Und es ist ein Appell, aus der Dauerschleife des „Doomscrollings“ auszubrechen und sich konstruktiven Lösungsansätzen zu widmen, statt in Katastrophenbildern und damit in Hoffnungslosigkeit zu versinken. 

Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Blick auf das gelbe Banner der Installation "Du sollst töten"
Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Eröffnungsrede mit dem Künstler Peter Gerwin Hoffmann, Kuratorin Katia Huemer und Chefkuratorin des Kunsthaus Graz Katrin Bucher Trantow
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Ansicht der verschiedenen Postkarten
Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Ein Gast ist von hinten zu sehen, während dieser eine Postkarte zur freien Entnahme nimmt.
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Eröffnung Peter Gerwinn Hofmann im Foyer des Kunsthaus Graz mit Publikum
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Detailaufnahme einer der Postkarten
Installationsansicht, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Eröffnungsrede mit dem Künstler
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Gelber Banner mit der Aufschrift "Du sollst töten"
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Der Künstler bei seiner Eröffnungsrede
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Detailansicht einer Postkarte aus "Du sollst töten"
Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Peter Gerwin Hoffmann im Gespräch
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Kuratorin Katia Huemer
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Publikum bei der Eröffnung
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Peter Gerwin Hoffmann im Gespräch
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Gruppenbild mit Katrin Bucher Trantow, dem Künstler Peter Gerwin Hoffmann und der Kuratorin Katia Huemer
Eröffnung 01.10.2024, Peter Gerwin Hoffmann. Du sollst töten, Kunsthaus Graz

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Eröffnungsrede Peter G. Hoffmann, 01.10.2024 Graz

DU SOLLST TÖTEN

wie kriege in den köpfen der menschen entstehen, so entsteht auch der frieden in unseren köpfen. ein und dieselbe spezies, die den krieg erfunden hat, kann auch den frieden erfinden. jeder von uns ist dafür verantwortlich.

 

    >   graz  soll  ein  zentrum  der  friedensforschung  werden  <

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Der Künstler Peter Gerwin Hoffmann ist vor seiner Installation zu sehen

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