Die Arbeit Polyphonic Assemblage nimmt ihren Ausgang in der bespielbaren Display-Skulptur Ein Katzenbaum für die Kunst im Foyer des Kunsthauses. Der Künstler Dejan Marković nahm den Titel der Skulptur buchstäblich beim Wort und entwickelte ortsspezifisch eine (un)mögliche Situation zwischen zwei eingeladenen Katzen, der Skulptur und der Architektur des Kunsthauses. Zwei Tage lang bekamen die Katzen die Möglichkeit, den „Baum“ und das Kunsthaus zu erfahren und zu erkunden. Dabei konnten sie temporär mit Besucher*innen und mit den für Menschen entwickelten Objekten, Gegenständen und Räumlichkeiten interagieren – ein Moment des Zusammenseins, in dem eine ephemere Assemblage entstand.
Die Skulptur aus Kunststoff und Holz – wie auch der institutionelle Raum, in dem sie sich befindet, mit all seinen sichtbaren und unsichtbaren Regeln und Nutzungsvorgaben – verhindert das Zusammenspiel von Kultur und Natur, das ihr Titel metaphorisch suggeriert. Die Skulptur ist auf das Ausstellen von Kunstobjekten angelegt. Die neugierigen Katzen hingegen bringen sie temporär in ein neues Beziehungsgeflecht, indem sie diese zu anderen beteiligten Elementen (Institution, Architektur, Möbel, Haustechnik, Exponaten, Kunstwerken, Verkaufsgegenständen, Räumen, Besucher*innen, Künstler*innen, Fotograf*innen, Kurator*innen, Museumspersonal usw.) in Relation setzen. Dadurch wird die statische Skulptur performativ und zu einem sichtbaren Treffpunkt von Menschen und Nicht-Menschen – und gleichzeitig zum Ort der Reflexion von untersagten Beziehungen.
Spuren dieser vielstimmigen Assemblage in Form von Resten der Interaktion sowie bewegte Bilder, die aus der Perspektive der Katzen für das menschliche Auge ungewohnte Raumsituationen zeigen, sind ab dem 10.4. an unterschiedlichen Orten im Erd- und Untergeschoss des Kunsthauses zu entdecken.