Das Video basiert auf einer Szene aus Michelangelo Antonionis Film Zabriskie Point (1970), die ein hitziges Treffen studentischer Aktivisten zum Inhalt hat. Billings Adaption hingegen spielt im heutigen Schweden und zeigt eine Gruppe junger Menschen, nur darauf zu warten scheint, dass etwas passiert – vollkommen passiv, jede Art der Kommunikation oder Emotion vermeidend. Die revolutionäre Spannung, die in Antonionis Werk, beeinflusst vom Geist des Jahres 1968, noch zu spüren ist, hat nachgelassen und macht dem Gefühl der Langeweile platz. Die geloopte Wiedergabe des Videos verstärkt noch die Wahrnehmung dieser Untätigkeit. Die Stille und das Gefühl der Unendlichkeit werden nur vom Geräusch des Kopiergerätes gebrochen. Was die Maschine ausgibt, sind allerdings keine Flugzettel sondern nur weiße Blätter.
"The generation of our parents brought the revolution. They did everything for us and taught us that we need not to worry about anything."
Konzeptkünstlerin Johanna Billing, geboren 1973 in Jönköping (SE), lebt und arbeitet in Stockholm.
Zum Video:
Project for a Revolution (2000)
DVD 3 min 14 s
Das Video wird im Loop-Modus gezeigt, wie von der Künstlerin beabsichtigt.
Kinematografie: Johan Phillips & Henry Moore Selder
Sound: Mario Adamsson
Fotografie: Johanna Löwenhamn