Im Kunsthaus Graz ist Isa Rosenbergers bisher umfassendste Schau und zeigt neben sechs älteren Arbeiten eine Neuproduktion, eine Koproduktion mit der Stiftung Bauhaus Dessau. Zusammen bilden diese das inhaltlich-visuell-räumliche Gerüst der Ausstellungsszenografie. Der Ausstellungsraum wird zur Bühne für eine Inszenierung in verschiedenen Szenen und dabei selbst zur Szenerie.
Isa Rosenbergers künstlerisches Interesse ist historiografisch, nimmt sie doch die Geschichtsschreibung, ihre Verkürzungen, Ausblendungen und Umschreibungen selbst in den Blick. Mehr noch: Mit ihren filmisch-installativen Arbeiten begibt sie sich oft auf Spurensuche, um dem Verborgenen, Verdrängten und Vergessenen Raum und Sichtbarkeit zu geben, zumeist feministischer Frauengeschichte. Dabei verbindet Rosenberger das Körperwissen ihrer weiblichen Protagonistinnen, deren persönliche, aber auch generationsprägende Erlebnisse mit gesellschaftspolitischen Ereignissen in Vergangenheit und Gegenwart. Letztere sind eng mit jüdischer Kultur und Geschichte verbunden.