Letzte Möglichkeit zur Teilnahme an einer Kuratorinnenführung in der Ausstellung Franz Vana. ARBEITEN : SCHLAFEN @ Sol LeWitts Wall.
Bildinformationen
Laufzeit
10.11. - 17.12.2023
Eröffnung
09.11.2023 19:00
Ort
Kunsthaus Graz
Alle anzeigen
In Sol LeWitt´s Wall. Performed folgt der konzeptuell agierende Maler Franz Vana auf die performativen Interventionen von Jasmina Cibic, Franz Jochum und Winfried Ritsch. Vana setzt unter dem Themenbereich Werk und Arbeit LeWitts aufgebauter Wall sowohl konzeptionell wie physisch erfahrbare malerische Setzungen entgegen, die als Gestaltkompositionen der monumentalen Mauer gegenüberstehen.
Für Sol LeWitt war die Idee nicht nur der Ausgangspunkt, sondern auch der wichtigste Aspekt seines Werkes, dessen Ausführung für ihn nachrangig war. Seine Texte Paragraphs & Sentences on Conceptual Art, die die Bedeutung der Idee für die Kunst formulierten, dienen nun auch 2023 als Aufbruch in das Kommende. In den drei Kapiteln Konzept: Protokolle für die Utopie / Werk und Arbeit / Variation und Dialog wird das Werk in seinen Facetten als Idee, als errichtetes Werk und als modulare Raumintervention untersucht. Die Wall wird dabei als Reflexionsfläche für neue Zugänge und veränderte Wahrnehmungen wirksam.
Franz Vana (* 1951) nutzt Sprache und formale Malereidiskurse für seine distanzierten und surrealen Bildanalysen. Die serielle Kombination verwandter Vokabularien wird dabei in Wort und Bild zur konzeptuellen Methode der Überprüfung feststehender Vorstellungswelten. Der Humor dient ihm dabei manchmal als Waffe gegen sich selbst. Irrationale Ideen werden ebenso logisch und konsequent verfolgt, wie es Sol LeWitt in seinen Paragraphs on Conceptual Art schon 1967 für konzeptuelle Kunst vorschlägt. Vanas über Jahrzehnte ausgefeilte Konsequenz ebenso kritischer wie präziser Malerei macht ihn zu einem der interessantesten Außenseiter österreichischer Kunst seiner Generation und zu einem beispielhaften Gegenüber von Sol LeWitts Konzeptkunstwerk der modularen, durch den Raum gezogenen Wall.
Sogenannte Wortbilder wechseln sich mit Sonntagsbildern ab. Wo auf der einen Seite semantische Neukombinationen aufscheinen, werden auf der anderen geometrische Formen und Gestalten kombiniert. Das Re-Konfigurieren wird zum poetologischen Spiel und zur Untersuchung von irrationalen Mustern und Erzählungen.
„Vanas heutiger, viele Richtungen umfassender Unruhestandpunkt in Malerei und Objektkunst ist der eines ständig erweiterten Hierarchien-Auflösens dessen, was 1986 ,Neo-Post-Konzeptualismus‘ genannt wurde. (…) Vanas Sprachspiele bedienen kein geregeltes System, auch wenn sie von konkreten Farben, chemischen Elementen, pythagoräischer Zahlensymbolik, Werbeslogans oder mit der Form von Inseraten einhergehen – immer bleibt ein freies Flottieren mit assoziativen Ketten, mit denen der Künstler akribisch darauf achtet, nicht einer sinnfälligen Logik zu folgen.“
Brigitte Borchhardt-Bierbaumer (aus dem Katalog ARBEITEN : SCHLAFEN, der zur Eröffnung der Ausstellung erscheint)
“When an artist uses a multiple modular method
he usually chooses a simple and readily available form.
The form itself is of very limited importance;
it becomes the grammar for the total work.”
„Wenn ein Künstler eine multiple modulare Methode anwendet, wählt er in der Regel eine einfache und leicht verfügbare Form.
Die Form selbst ist von sehr begrenzter Bedeutung;
sie wird zur Grammatik für das Gesamtwerk.“
Sol LeWitt, Paragraphs on Conceptual Art, Artforum 1967
Franz Vana
* 1951 in Bad Tatzmannsdorf, Burgenland
1971–1977 Studium an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, Graphik bei Herbert Tasquil, Franz Herberth, Oswald Oberhuber
1977 Kauf und Revitalisierung der ehem. Spiritusbrennerei in Rauchwart
1992–2006 Lehrtätigkeit an der Universität für angewandte Kunst, Wien
Ausstellungen (Auswahl):
2023: Sonntagsbilder (Solo), Galerie Winter / 2022: Legale - Leere und das scharfe Lächeln der Mona Lisa (Solo), Kunst am Platz, Stadt Schlaiming / 2021: Black is the loneliest color, Kunstverein Eisenstadt / 2020: Polychrom (KGB), Landesgalerie Burgenland (Katalog) / 2019: Gegen den Stand Null (Solo), Museum Hartberg / 2019: Alfred Schmeller, „Das Museum als Unruhe“, MUMOK Wien / 2019: Die 90er Jahre, Wien Musa, (Buch) / 2019: Aus dem Fundus (Solo), conclusius Güssing / 2016: Our way will come, Kunstraum Selemond, Anker Brotfabrik / 2016: Film und Dokumentation. Ruben Dürr, Franz Vana, Raum für Kunst / 2016: Innen Sinnen (Solo), Galerie Hubert Winter / 2015: Die Achziger Jahre in der Sammlung des Musa Wien, Berthold Ecker, Brigitte Borchhardt-Bierbaumer (Buch)
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen
Bildinformationen