Als Weiterentwicklung der interaktiven „Klanglicht“-Installation EXPOSURE o.T. im Schauspielhaus (2018) dockt ein Geflecht aus Ästen und als zeichnerische Matrix aus Licht und Schatten an das Kunsthaus an. Ab Mitte April schafft David Reumüller mit einer ephemeren Holzarchitektur Skizzen von parasitäre Räumen, die sich an das Kunsthaus anschmiegen.
Für das Publikum des „Klanglichts“ wächst im Erdgeschoss (Space04) aus der Linienarchitektur für drei Tage eine sich parasitär ausbreitende Installation. Begehbar und interaktiv wird dort der eigene Schatten zum fragilen Alter Ego, das ein Eigenleben zu haben scheint. Als Spiel mit der Wahrnehmung trägt dabei die Präsenz von anderen wesentlich zur Eigendefinition bei; es ist, als zelebriere Reumüller Selbstdarstellung in Zeiten von virtuellen Räumen zugleich als lustvolle Symbiose, wie gnadenlose Abhängigkeit vom und mit dem eigenen Netzwerk.
1979 im Murtal geboren, zog es David Reumüller schon früh nach Graz, um sich an der Ortweinschule der visuellen Kunst zu widmen. Seit seinem Abschluss 1998 setzt sich der österreichische Künstler mit unterschiedlichen Medien auseinander. So erschienen neben seinen visuellen Inszenierungen auch zahlreiche musikalische Sammelwerke, Publikationen und Filme. In seinen interaktiven Videoinstallationen untersucht Reumüller vor allem die Wahrnehmung und stellt deren individuellen Informationsgehalt auf den Prüfstand.