Sie haben weit über die starren Begriffe von Stil und Mode hinaus weniger ein Branding von Alltagsgegenständen betrieben, als geradezu „ent-branded“, um Kleidungsstücke und Gebrauchsobjekte aus einer haltbaren Motivation heraus „gut“ zu designen. Dinge des täglichen Lebens wie beispielsweise Computerkabel werden auf ihre Alltagstauglichkeit hin geprüft, um dann mit einer schmückenden Wirkung verbunden in eigenständiger, klarer Form neudefiniert zu erscheinen. Kleidungsstücke tragen Titel wie Allroundwear, Uncool oder O.Kayers und sagen damit bereits viel über ihre Bestimmung aus.
Über die Jahre hat das Team auch immer wieder in Zusammenhängen mit der Kunst und im Kontext musealer Institutionen wie dem Museum Boijmans van Beuningen oder dem Neuen Museum in Nürnberg gearbeitet und auch dort für die Befragung von Form, Funktion und Motivation gesorgt. Ihr Werk thematisiert Metamorphosen und Adaptionen alltäglicher Objekte zum Besonderen und besonderer Objekte für den alltäglichen Gebrauch.
In Fortsetzung mit den guten Erfahrungen, die wir im Kunsthaus Graz mit Ausstellungen zum Thema Design (Living in Motion, Joe Colombo) gemacht haben, soll hier erstmalig in diesem Bereich eine Eigenproduktion, direkt in Verbindung mit dem Haus und seinem musealen Umfeld, geschehen. Die beiden Künstlerinnen nutzen den Raum des oberen Geschosses und Sammlungsinhalte des gesamten Universalmuseums Joanneum als Ausgangspunkte für die Auseinandersetzung mit ihren Arbeiten.
BLESS N°41 ist auch Teil unserer Schwerpunktreihe So lebt der Mensch, in der Bedingungen des Menschseins in den Kontext einer musealen Bearbeitung gestellt werden.