Der Körper als Beweis der Existenz, als Zeuge unserer selbst, ist Hülle all dessen, was uns bewegt. Die flämische Künstlerin Berlinde De Bruyckere (*1964 in Gent, lebt und arbeitet in Gent) gehört zu jenen zeitgenössischen Bildhauerinnen, die dem Umgang mit der Figur, dem Bild des Selbst und der Endgültigkeit des Körpers auf den Grund gehen. Ihre zwitterhaften Wesen befinden sich vielfach im Zustand der Metamorphose und rufen komplexe Emotionen hervor – sie gehen sprichwörtlich unter die Haut. De Bruyckeres Arbeiten widerspiegeln Bilder einer humanistischen sowie kunsthistorischen Auseinandersetzung mit dem Leiden.
Im Dialog mit dem fließenden Ausstellungsraum des Kunsthauses Graz zeigt Berlinde De Bruyckere – belgische Repräsentantin bei der diesjährigen Biennale von Venedig – Skulpturen und Aquarelle aus den Jahren 2001 bis 2013. Die Künstlerin ergründet Fragen der Existenz und findet eine die Zeit überdauernde bildhauerische Sprache der Empathie.