Ein Riesen-Tampon am Vorplatz. Der Schriftzug „Baby better have my menstruation …“ an der BIX-Fassade. Filme und ein Trailer von und mit Kompliz*innen. Filmporträts und ein Live-Feed als Hommage an die Zusammenarbeit. Über Anna Spanlangs leichtfüßig und hip daherkommende Ausstellungsintervention, die sich als fragmentierte Montage in das Kunsthaus legt, schwebt eine große demokratische Aufgabe: eine Anleitung zur Empathie.
Schon eigenartig, dass das Wort „Menstruation“ ein nach wie vor schwieriges ist. Nicht nur in der Werbung, wo bislang meist blaues Wasser auf Binden floss. Vor Kurzem wurde in der Übersetzung aus dem „monthly cycle“ einer Sportlerin anstelle des monatlichen Zyklus ein Radsportereignis. Grund genug, darüber zu reden. Das finden auch G-Udit/Judith Kratz und Anna Spanlang, wenn sie für ihre letzte Green Scream-Episode darüber nachdenken, ein ganzes Auto als (saug)starken Tampon zu verwenden. Die Green Screams, die ihren Anfang in den Lockdowns nahmen, behandeln unter anderem männlich konnotierte Weltbilder. Im Rahmen einer satirischen Show mit geladenen Gästen werden hier Wertvorstellungen auf ihre Tauglichkeit abgeklopft, gnadenlos überspitzt und herausfordernd aufs Korn genommen.