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Zwei Katalog-Neuerscheinungen begleiten die Ausstellungen „24/7“ im Kunsthaus Graz und „Alles Arbeit“ im Museum für Geschichte

 

Graz, 27.09.2024

 

 

Zwei Ausstellungen im Kunsthaus Graz und im Museum für Geschichte thematisieren die Bedeutung und den Wandel der Arbeit in der Gesellschaft. Während sich die Schau „24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung“ anhand von 30 künstlerischen Positionen mit den Veränderungen und Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt beschäftigt, rückt die Fotoausstellung „Alles Arbeit. Frauen zwischen Erwerbs- und Sorgetätigkeit“ das Verhältnis von bezahlter, prekärer und unbezahlter Arbeit im Leben von Frauen zwischen 1950 und 1966 in den Fokus. Nun sind Kataloge zu beiden Ausstellungen erschienen, die neben umfassenden Fotodokumentationen auch spannende Hintergrundinformationen liefern.

Im Rahmen der Performance "Museum Encounters (On Work)" von Aldo Giannotti können Besucher*innen mit Mitarbeiter*innen des Kunsthauses Graz ins Gespräch kommen, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek

Die Arbeitswelt hat sich in der heutigen Gesellschaft drastisch verändert. Im Zeitalter des 24/7-Zugangs sind traditionelle Arbeitszeiten nicht mehr die Norm. Die Forderung nach Flexibilität derselben steht oft im Kontrast zu ihrer Entgrenzung. Unsichtbare Arbeit wie unbezahlte Haus- und Pflegearbeit ist nach wie vor ein gesellschaftliches Problem und macht feministische Perspektiven in der Arbeitsdebatte notwendig. Der Kampf für faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen ist heute umfassender, globaler und aktueller denn je. Mit der zunehmenden Prekarisierung differenziert sich die Arbeitswelt immer stärker aus. Gleichzeitig sind Begriffe wie „New Work“, „4-Tage-Woche“ und „Work-Life-Balance“ allgegenwärtig. Leere Worte oder realistische Ideen, die Einfluss auf die Dynamik zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen haben?

 

Während solche Fragen in der Ausstellung 24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung im Kunsthaus Graz durch die Linse zeitgenössischer Kunst reflektiert werden, sind in der Ausstellung Alles Arbeit. Frauen zwischen Erwerbs- und Sorgetätigkeit im Museum für Geschichte historische Pressefotografien der Jahre 1950–1966 aus dem Fotoarchiv Blaschka der Ausgangspunkt einer kritischen Reflexion, die diese Fragen insbesondere im Zusammenhang mit „Geschlecht“ aufnimmt und vertieft.

Das Fotoarchiv Blaschka ist Ausgangspunkt der Ausstellung, die über das Verhältnis von bezahlter, prekärer und unbezahlter Arbeit im Leben von Frauen zwischen 1950 und 1966 nachdenken lässt, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Beide Ausstellungen behandeln Arbeit und Gesellschaft und die Funktion des Museums als sozialer Ort, an dem Themen gemeinsam ausverhandelt werden können. Sie betonen auch das Potenzial, Macht- und Unterdrückungsstrukturen in der Arbeitswelt sichtbar zu machen und öffentlich zur Diskussion zu stellen: Wie steht es um gesellschaftliche Verteilungsstrukturen von Arbeit? Wessen Arbeit wird wertgeschätzt? Wem wird Würde, Respekt und faire Behandlung zuteil, wem nicht? Was wird medial sichtbar und bekommt Aufmerksamkeit, was bleibt unsichtbar?
Unter dem Titel „Halbe/Halbe“ bieten museumsübergreifende Führungen spannende Einblicke in beide Ausstellungen und Ausgangspunkte zur Diskussion an.
Nun sind zwei Kataloge zu den Ausstellungen erschienen, die neben umfangreichen Bilddokumentationen auch Interviews, Begleittexte und Hintergrundinformationen zum Thema liefern:

 

24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung
Hg. von Katia Huemer und Andreja Hribernik, erschienen im Verlag für Moderne Kunst (VFMK), 244 S., 24,70 €
Erhältlich über den Webshop sowie im Kunsthaus Graz-Shop.

 

Alles Arbeit. Frauen zwischen Erwerbs- und Sorgetätigkeit, Fotoarchiv Blaschka 1950–1966
Hg. von Eva Tropper und Bettina Habsburg-Lothringen, 144 S., 20,00 €
Erhältlich über den Webshop sowie im Museum für Geschichte

 

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Kommende Veranstaltungen:

 

02.10.–05.10., 14–18 Uhr, Kunsthaus Graz
KURS
We have always received something in exchange that we lived*. On laziness

Das Künstler*innenduo KURS realisiert in der Ausstellung eine Wandinstallation, die sich mit dem Begriff der Faulheit auseinandersetzt. In einer Gesellschaft, die jede Form von Produktivität betont, fragen sie, ob Faulheit überhaupt noch möglich ist und wer von unserer permanenten Produktivität profitiert. Zur dritten und letzten Phase des Projekts erscheint zudem eine T-Shirt-Edition, die im Kunsthaus-Graz-Shop erhältlich ist.

 

03.10., 19 Uhr, Gespräch im RadioCafè, Radiokulturhaus Wien
Was ist Arbeit? Zwei Ausstellungen zum Arbeitsbegriff

Wie kann eine zeitgemäße Darstellung von Arbeit in Ausstellungen aussehen? Welche neuen Perspektiven können dabei ökonomiekritische und feministische Ansätze einbringen? Und welchen Beitrag kann die Kunst leisten, um unsere Vorstellungen von Arbeit zu erweitern und den Blick für die vielfältigen sozialen Ungleichheiten in der Arbeitswelt zu öffnen?
Mit Katia Huemer (Kuratorin 24/7, Kunsthaus), Sabine Kritter (Kuratorin, Berlin), Simon Nagy (Künstler und Autor, Wien), Eva Tropper (Kuratorin Alles Arbeit, Museum für Geschichte)

 

05.10., 18–24 Uhr, ORF-Lange Nacht der Museen im Kunsthaus Graz
19–22 Uhr: Einführungen zu den Ausstellungen jeweils zur vollen Stunde

 

 

05.10., 18–24 Uhr, ORF-Lange Nacht der Museen im Museum für Geschichte
Haben Sie Fragen? – Die Kurator*innen geben Auskunft (18–22 Uhr)

24/7-Care-Kaufladen: Kaufen Sie 1 x Putzen, 2 x Waschen und 3 x Pflege um einen sensationellen Preis! Überzeugen Sie sich von dem wertvollen Sortiment: Günstig, aber nicht umsonst! Mit Luise Höggerl und Marie Waser.

 

 

 

Bildmaterial zum Download finden Sie hier: 24/7 und ALLES ARBEIT 

 

 

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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung! 

 

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Daniela Teuschler
+43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at

Stephanie Liebmann
+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at

Eva Sappl
+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at