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Volkskundemuseum erhält Schenkung von „Wochenende für Moria ‒ Graz“

30.04.2021

 

Ausgehend von Innsbruck formierten sich in den letzten Wochen und Monaten in anderen Städten und Gemeinden in Österreich und Deutschland solidarische Protestcamps unter dem Motto „Ein Wochenende für Moria – 24 Stunden Menschlichkeit“. Auch in Graz übernachten Aktivist*innen auf öffentlichen Plätzen und in Zelten und wollen damit auf die katastrophale Situation der Geflüchteten an den Grenzen Europas aufmerksam machen. Das Volkskundemuseum konnte kürzlich zehn Objekte der Grazer Aktivist*innen von Wochenende für Moria – Graz in die Sammlung übernehmen. Diese werden Teil der neuen Dauerausstellung wie es ist.

v. l. n. r.: vorne: Heidrun Primas, Lisa Rücker, hinten: Peter Hutter, Hannah Katharina Rücker, Leonhard Rabensteiner und Michael Lyon übergaben Objekte von Wochenende für Moria – Graz an das Volkskundemuseum, Foto: UMJ/J.J. Kucek

Seit dem Wochenende vom 23. Jänner 2021 informieren auch in Graz Veranstalter*innen und Aktivist*innen auf dem Freiheitsplatz und Karmeliterplatz über die menschenunwürdigen beziehungsweise lebensbedrohlichen Zustände in Lagern wie Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos und Lipa in Bosnien und eröffnen durch Gespräche, Diskussionen und Solidaritätsaktionen Begegnungs- und Diskussionsräume. Ihre Forderungen nach Evakuierung der Camps und Aufnahme von Geflüchteten in einem solidarischen Europa artikulieren die Veranstalter*innen auch über Banner, Schilder und Installationen, die vor Ort entstehen.

 

Das Volkskundemuseum, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Karmeliterplatz, konnte kürzlich einige dieser Objekte der Aktivist*innen von Wochenende für Moria – Graz in die Sammlung übernehmen, darunter die von den Künstler*innen Anja Korherr, Nadja Halsegger und Catrin Manoli hergestellten Schilder, die an einem der ersten Wochenenden entstanden sind und die Namen der Camps an den Grenzen Europas tragen, eine Osterkerze der katholischen Pfarre Stiwoll, die im Rahmen des Projekts feldstellen* zum fixen Bestandteil eines „Lichtfeldes der Solidarität“wurde (feldstellen* ‒ Präsenz der Vielen ist ein Projekt des Forums Stadtpark und wurde als künstlerisches Setting 2017 am Tag der Menschenrechte bei Sonnenaufgang am Platz der Menschenrechte zum ersten Mal umgesetzt), oder auch ein Stofftransparent der Gruppe Seebrücke Graz mit der Aufschrift „GRAZ SICHERER HAFEN“. Diese Ausdrucksformen gegenwärtiger regionaler und überregionaler solidarischer Haltung sind eine aktuelle Ergänzung für die am 9. April neu eröffnete Ausstellung wie es ist im Volkskundemuseum. Im Bereich Meine Welt, deine Welt und wie kommen wir zusammen? wird die Entwicklung der Menschenrechte in Graz und Steiermark am Beispiel handelnder Akteur*innen und seit 1945 vorgestellt. Die Stadt Graz ist seit 2001 europäische Menschenrechtsstadt ‒ mit dem Europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC) wurde 1999 ein auf lokaler und regionaler Ebene agierendes Zentrum für die Wahrung der Menschenrechte in Graz gegründet. „Gerade die Menschenrechtsstadt Graz soll sich dafür einsetzen, dass dieser Titel nicht nur am Papier existiert“, so Leonhard Rabensteiner, einer der Aktivist*innen von Wochenende für Moria – Graz.

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Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11–13a, 8010 Graz

www.volkskundemuseum-graz.at

 

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Mit herzlichen Grüßen

Anna Fras

+43/664/8017-9211, anna.fras@museum-joanneum.at

Alexandra Reischl

+43/699/1780-9002, alexandra.reischl@museum-joanneum.at